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TRICKLET - Translation Research in Corpora, Keystroke Logging and Eye Tracking (Übersetzungsforschung mithilfe von Korpora, Keystroke Logging und Eyetracking)
Antragstellerin
Professorin Dr. Stella Neumann
Fachliche Zuordnung
Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft, Experimentelle Linguistik, Typologie, Außereuropäische Sprachen
Förderung
Förderung von 2013 bis 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 241433372
Methodisch strenge empirische Forschung hat in den letzten Jahren in der Übersetzungswissenschaft Fuß gefasst. Das Projekt TRICKLET zielt darauf ab, das Verständnis für die empirische Realität der professionellen Übersetzung zu vertiefen. Langfristig soll es zur Entwicklung eines Übersetzungsmodells auf Grundlage empirisch gewonnener Daten beitragen. Die erste Phase dieses Projekts konzentrierte sich auf die Entstehung spezifischer sprachlicher Übersetzungseigenschaften im Übersetzungsprozess, die bereits in Übersetzungskorpora nachgewiesen werden konnten. Zu diesem Zweck wurden in Laborexperimenten Prozessdaten von professionellen Übersetzern erhoben und in Bezug auf kognitive Verarbeitung interpretiert. Dank einer Reihe methodologischer Untersuchungen konnte ein spezielles experimentelles Paradigma für Übersetzungsexperimente entwickelt werden. In der zweiten Phase werden wir den Untersuchungsumfang systematisch erweitern, indem wir Operationalisierungen von (kontrastiven) sprachlichen, kognitiven, workflow-bezogenen und sozialen Faktoren untersuchen, von denen wir glauben, dass sie Auswirkungen auf die sprachlichen Eigenschaften übersetzter Texte haben. Die Studien werden Fragen zum Einfluss von kognitiven Automatisierung, zur Übersetzungsinhärenz der beobachteten Phänomene, zur Rolle externer Ressourcen und zum Ausmaß von unbewussten Einstellungen der Übersetzer gegenüber den beiden Sprachen behandeln. Da ein Modell die empirische Realität des Übersetzens nur dann korrekt erfassen kann, wenn auch Änderungen berücksichtigt werden, die Redakteure zu einem späten Zeitpunkt im Arbeitsablauf vornehmen, werden wir auch solche Bearbeitungen nach der eigentlichen Übersetzungsarbeit untersuchen. Wir werden unser erprobtes Forschungsdesign verwenden, das korpuslinguistische Methoden mit Übersetzungsprozessdaten aus Eye-Tracking und Keystroke Logging kombiniert. Für einzelne Untersuchungsgegenstände wird dies in Form von webbasierten Experimenten modifiziert und/oder durch Fragebogentechniken ergänzt.Durch die Beschreibung und Erklärung der empirisch gewonnen Fakten wird das Projekt auf die Vorhersage der Sprache von Übersetzungen im Rahmen der oben genannten Faktoren hinarbeiten, um einen exemplarischen Teil eines empirischen Übersetzungsmodells zu entwickeln.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen