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Identifizierung von Tumor- und Stromaantigenen zur Behandlung von HNSCC
Antragstellerinnen / Antragsteller
Professor Dr. Philipp Beckhove; Professorin Dr. Christel Herold-Mende
Fachliche Zuordnung
Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Phoniatrie und Audiologie
Immunologie
Immunologie
Förderung
Förderung von 2013 bis 2017
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 240733925
Plattenepithelkarzinome des Kopf-Hals-Bereichs (HNSCC) zählen zu den häufigsten Tumorarten und sind insbesondere in fortgeschrittenen Stadien mit einer schlechten Prognose assoziiert. Deshalb besteht ein zwingender Bedarf an wirksameren Therapiemodalitäten. Die Tumorimmuntherapie hat sich bereits in einigen Tumorarten zu einem vielversprechenden Behandlungsansatz entwickelt und könnte möglicherweise auch das Überleben von HNSCC-Patienten verbessern. In anderen Tumorarten korrelieren beispielsweise spontane Tumor-spezifische T-Zellantworten mit einer erhöhten T-Zellinfiltration des Tumors, einer verbesserten Prognose und einer verbesserten Therapieantwort und stellen deshalb eine vielversprechende Basis für die Entwicklung von Tumorimmuntherapien dar. In HNSCC deuten eigene Vorarbeiten darauf hin, dass spontane Tumor-spezifische T-Zellantworten wie auch die Einwanderung von T-Zellen in das Tumorgewebe ebenfalls mit einer besseren Prognose verbunden sind. Um jedoch das endogene Repertoire an Tumor-reaktiven T-Zellen für Diagnose und Therapie klinisch zu verwerten, ist die Identifizierung der diesen Immunantworten zugrunde liegenden Targetantigene unumgänglich. Wir haben kürzlich eine neuartige Technologie entwickelt, die erstmals eine direkte, uneingeschränkte Identifikation von T-Zell-Antigenen in Tumorgeweben erlaubt und damit nicht nur den Nachweis von Tumorzell-assoziierten sondern auch von Tumorstroma-assoziierten Antigenen erlaubt. Im Rahmen dieses Projektes werden wir wesentliche Targetantigene von spontanen T-Zellantworten in Tumorgeweben von HNSCC nachweisen mit besonderem Augenmerk auf die spezielle Rolle von Tumor-assoziierten Fibroblasten als Zielstrukturen protektiver T-Zellimmunität, da diese nicht dem Prozess des Immuneditings unterworfen sind, homogen im gesamten Tumorgewebe exprimiert werden und da das Tumorstroma unerlässslich für die Aufrechterhaltung und Progression von Tumoren ist. Mithilfe der T-Zellrezeptor (TCR)-Sequenzierung wollen wir untersuchen, ob sich T-Zellen im Tumorgewebe anreichern, die spezifisch gegen die zuvor nachgewiesenen Tumorzellantigene und Fibroblastenantigene gerichtet sind. Darüber hinaus soll die Expression ausgewählter zuvor als immunogen nachgewiesener Antigene an einer größeren Kohorte von HNSCC-Tumoren genauer charakterisiert werden. Ziel hierbei ist es, die prognostische Relevanz für das Gesamtüberleben zu ermitteln. Die Ergebnisse dienen als Basis für die Selektion, Patentierung und therapeutische Nutzung vielversprechender Tumorstroma-Antigene im Rahmen von Vakzinierungen, adoptiven T-Zelltransfers und Antikörpertherapien.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Person
Dr. Gerhard Dyckhoff