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Alfred von Reumont (1808-1887): Ein katholischer Diplomat in Diensten Preußens und der deutsch-italienischen Historiographie
Antragstellerin
Professorin Dr. Gabriele B. Clemens
Fachliche Zuordnung
Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung
Förderung von 2013 bis 2017
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 240559388
Im Mittelpunkt des Projektes stehtAlfred von Reumont (1808-1887): Ein katholischer Diplomat in Diensten Preußens und der deutsch-italienischen Historiographie Der preußische Diplomat und dilettierende Historiker war an wichtigen deutsch-italienischen Forschungsprojekten seiner Zeit teils als Vermittler, teils als Ratgeber beteiligt. Obwohl schon seine Zeitgenossen und auch die aktuelle Forschung seinen enormen Einfluss hervorheben, ist die Auswertung seines in der Handschriftenabteilung der Bonner Universitätsbibliothek zugänglichen Briefnachlasses bisher hinsichtlich des deutsch-italienischen Wissenschaftlernetzwerkes nach wie vor ein Desiderat. Und das, obwohl darin der Schlüssel zu einem besseren Verständnis jener Historiographie des 19. Jhs. liegt, deren Mittelalterquelleneditionen, wie z.B. die MGH, noch heute maßgeblich sind. Nachdem bereits anhand seines Briefnachlasses die wichtigsten Korrespondenten des sozialen Netzwerkes ermittelt wurden, deren Korrespondenzen sich in Florenz, Rom und Turin befinden, soll nun mithilfe der in den genannten Städten vorhandenen Gegenüberlieferung das egozentrierte Netzwerk des Protagonisten hinsichtlich des Informationsflusses rekonstruiert und dabei die unterschiedlichen Formen und Auswirkungen des Kulturtransfers beleuchtet werden. Darauf aufbauend sollen Strukturen und Mechanismen der sich damals neu definierenden Historiographie aufgezeigt werden, deren politische Instrumentalisierung ein eifersüchtiges Ringen um Archivzugänge auslöste. Erstmals soll nun das Wirken jenes Vermittlers näher untersucht werden, der mitentschied, wer Geschichte schrieb und wer nicht.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen