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Kontinuierliche Prüfplanungsmethodik zur bedarfs- und aufwandsgerechten Qualitätsprüfung in der Produktentstehung (KorPus-Pro)
Antragsteller
Professor Dr.-Ing. Robert Heinrich Schmitt
Fachliche Zuordnung
Produktionssystematik, Betriebswissenschaften, Qualitätsmanagement und Fabrikplanung
Förderung
Förderung von 2013 bis 2017
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 239896590
Die Prüfplanung ist definiert als Planung der Qualitätsprüfung [VDI85, S. 2; DIN08, S. 7] unter Berücksichtigung technischer, organisatorischer und ökonomischer Gesichtspunkte. Durch Qualitätsprüfungen wird bestimmt, inwieweit eine Einheit festgelegte bzw. vorausgesetzte Erfordernisse erfüllt [VDI85, S. 4]. In der Forschung wird die Prüfplanung der Produktionsvorbereitung zugeordnet [BERN05, S. 14] und auf Basis von Daten aus Prozessen und Planungsaktivitäten (z.B. Konstruktions¬zeichnungen) gestaltet, die der Prüfplanung im Produktenstehungsprozess vorgelagert sind. Um Qualitätsprüfungen an Produkten effizient zu planen, ist die Prüfplanung jedoch zusätzlich auf die Integration von Daten aus Prozessen angewiesen, welche im Produktenstehungsprozess nachgelagert sind und Auskunft über den Ist-Zustand in der Produktion und im Feld (d.h. dem Produkteinsatz beim Kunden) geben. Bis auf die Berücksichtigung von Prüfdaten (d.h. Ergebnisse der durchgeführten Prüfungen) aus der Produktion zur Bestimmung des notwendigen Prüfumfangs, findet bisher allerdings keine systematische und kontinuierliche Überarbeitung bzw. Anpassung des Prüfplans basierend auf rückgeführten Daten aus Prozessen, die der Prüfplanung nachgelagert sind (z.B. Kundenreklamationen), statt.Um der unterlassenen Integration von Daten nachgelagerter Prozesse zu begegnen, wird in dem Forschungsvorhaben KorPus eine kontinuierlich lernende Prüfplanungssystematik entwickelt. Durch die systematische und fortlaufende Überführung der angesprochenen Daten in die Prüfplanung können Prüfpläne für Produkte kontinuierlich an die aktuelle Situation in der Produktion und im Feld angepasst werden. Die Adaption erfolgt dabei nicht nur wie bisher auf Basis von Prüfdaten, sondern u.a. auch auf Basis von Daten aus Fehlerabstellprozessen, aus Reklamationsprozessen und anderen rückgeführten Daten, die Auskunft über den Zustand des Produkts geben. Durch die Anpassung des Prüfplans an die in der Produktion und im Feld aktuell auftretenden Fehler können ineffiziente Prüfungen überarbeitet bzw. eliminiert werden. Des Weiteren liegt ein wesentlicher Vorteil darin, dass die Prüfungen schneller an neu im Feld auftretendende Fehler angepasst werden können und so die Reaktionszeit im Vergleich zum Status quo verkürzt werden kann. Durch die zu entwickelnde Methode zur wirtschaftlichen Abwägung zwischen dem Aufwand, der mit der Anpassung von Prüfungen verbunden ist, und den Folgen der Produktfehlern kann eine Minimierung der Summe aus Prüf- und Fehlerkosten erzielt werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen