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Identifikation genetischer Ursachen für seltene Sonderformen der Psoriasis

Fachliche Zuordnung Humangenetik
Förderung Förderung von 2013 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 237425291
 
Schuppenflechte (Psoriasis) ist eine häufige, chronisch entzündliche Erkrankung der Haut. Etwa ein Drittel der Psoriasis-Patienten entwickeln eine typische Gelenkbeteiligung, eine sogenannte Psoriasisarthritis. Neben diesen häufigen Manifestationsformen existieren seltene Formen, die klinisch Überlappungen aufweisen. Für eine erste seltene Form der Psoriasis, die generalisierte pustulöse Psoriasis (GPP), die durch schwere Hautmanifestationen und eine multisystemische Reaktion charakterisiert ist, wurden kürzlich Mutationen im Gen für den Rezeptorantagonisten des Interleukins-36 (IL36RN) aus der Interleukin-1-Familie bei einigen GPP-Patienten identifiziert. Eine weitere seltene Form mit Überlappung zur Psoriasis ist SAPHO (Syndrom mit Akne, Pustulosis, Hyperostosis und Osteitis), dessen Ursache ungeklärt ist. Um weitere Kandidatengene für die beiden Krankheitsbilder zu identifizieren, soll die gesamte kodierende Sequenz jeweils mehrerer GPP- bzw. SAPHO-Patienten mittels Exomsequenzierung analysiert werden. Nach einer Validierung sollen vielversprechende Varianten in einem Kontrollkollektiv untersucht werden. Darüber hinaus wird mittels Datenbanken- und Literaturrecherchen, bioinformatischen Analysen und Expressions- sowie weiteren funktionellen Untersuchungen die Ursächlichkeit überprüft. Verbliebene Kandidatengene werden bei weiteren GPP- bzw. SAPHO-Patienten auf zusätzliche Mutationen untersucht, um damit die Relevanz der Gene zu bestätigen und eine Genotyp-Phänotyp-Korrelation zu erstellen. Um die Frage zu beantworten, ob die für GPP bzw. SAPHO ursächlichen Varianten oder andere annotierte, nicht-synonyme Varianten in den Kandidatengenen auch für die häufigen Psoriasis-Manifestationsformen relevant sind, sollen schließlich unsere großen Kollektive von Psoriasis vulgaris- bzw. Psoriasisarthritis-Patienten darauf getestet werden. Überlappende genetische Faktoren für mehrere Krankheitsbilder würden einen attraktiven Ansatz für neue immunmodulierende Therapien bieten.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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