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Oxytocinerge Einflüsse auf sozial-emotionale Funktionen bei sozial ängstlichen Personen
Antragstellerin
Professorin Katja Bertsch, Ph.D.
Fachliche Zuordnung
Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung
Förderung von 2013 bis 2016
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 235600206
Eine verzerrte Verarbeitung sozial bedrohlicher Informationen gilt neben einer allgemein negativen Repräsentation der eigenen Person, einem ausgeprägten Sicherheitsverhalten und einem erhöhten physiologischen Erregungsniveau zu den wichtigsten Charakteristika sozialer Ängstlichkeit. Sozial ängstliche Personen zeigen eine erhöhte Furchtkonditionierung für unkonditionierte soziale Reize, vermeiden den Blickkontakt mit anderen Menschen und soziale Kontakte im Allgemeinen. Während die erhöhte Furchtkonditionierung maßgeblich an der Entstehung sozialer Angst beteiligt ist, trägt das Vermeidungs- und Sicherheitsverhalten entscheidend zu deren Aufrechterhaltung und Generalisierung bei. Das Neuropeptid Oxytocin beeinflusst psychologische und biologische Mechanismen, die entscheidend für Ätiologie und Erhalt sozialer Angst sind. So reduziert eine einmalige intranasale Verabreichung von Oxytocin die amygdaläre Reaktivität für aversive soziale Reize bei gesunden Männern und verstärkt die attentionale Fokussierung positiver Gesichtsausdrücke. Erste Ergebnisse deuten auf ähnliche oxytocinerge Effekte bei sozial ängstlichen Personen hin. In der geplanten funktionellen Magnetresonanztomographie Studie sollen behaviorale und neurofunktionelle Effekte von Oxytocin auf soziale Lernprozesse sowie Annäherungs- und Vermeidungsverhalten bei sozial ängstlichen Männern und Frauen untersucht werden. Dabei werden erstmals systematisch geschlechtsspezifische Unterschiede in der Wirkung intranasal verabreichten Oxytocins auf sozial-emotionale Funktionen analysiert.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen