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Beargwöhnt und benötigt: Westemigranten zwischen USA-Exil und DDR

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2012 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 233500281
 
Erstellungsjahr 2017

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das im Ergebnis des Projektes vorliegende Buchmanuskript untersucht deutsche kommunistische und prokommunistische Remigranten zwischen dem Exil in den USA und ihrem späteren Wirken in der DDR. Es ging mit einem gruppenbiographischen Ansatz der Frage nach, welche individuellen und gemeinschaftlichen Erfahrungen deutsche Kommunisten aus der amerikanischen Emigration mitbrachten und welche Folgen diese für ihre Arbeit, die Wahrnehmungen und das Leben in Ostdeutschland bzw. der DDR hatten. Zu der untersuchten Gruppe von ca. vier Dutzend Personen gehörten Felix Boenheim, Bertolt Brecht, Hanns und Gerhart Eisler, Henryk Grossmann, Stefan Heym, Alfred Kantorowicz, Albert Norden, Inge und Samuel Mitja Rapoport, Maximilian Scheer sowie Albert Wollenberger. Sie waren Akteure, teilweise aber auch Getriebene in einer komplexen und widerspruchsvollen Wirklichkeit im Kalten Krieg. Das Buch behandelt sein Thema vorrangig auf drei Untersuchungsebenen: Auf der politischen Ebene ging dabei es um die Frage, ob es den deutschen Kommunisten besonders in New York gelang, politisch-publizistische Netzwerke aufzubauen. Auf sozialgeschichtlicher Ebene wurde besonders die Bindung der sehr unterschiedlichen Akteure an die kommunistische Partei oder deren Umfeld untersucht – sowohl in den USA, einem im Prinzip demokratischem, doch keineswegs stets liberal geprägtem Land, als auch in der diktatorischen DDR, die aber den Remigranten oft Möglichkeiten einräumte, die sie anderswo nie genossen. Auf kulturgeschichtlicher Ebene fragte ich – vor allem bei Schriftstellern, Journalisten und Künstlern – nach dem „kulturellen Gepäck“, das die Rückkehrer aus den USA mitbrachten. Die Antworten fielen individuell sehr verschieden aus. Das Buch stützte sich auf Archivmaterial aus den USA (Alexander Stephan Collection of FBI Files on German Intellectuals in US Exile, Thompson Library der Ohio State University; Robert F. Wagner Labor Archives der Tamiment Library, New York University: Paul Tillich Papers, Harvard University u. a.) und Deutschland (SAPMO, BStU u. a.). http://zzf-potsdam.de/de/forschung/projekte/beargwohnt-benotigt (Deutsch) http://zzf-potsdam.de/en/forschung/projekte/suspicious-and-needed (Englisch)

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • Westemigranten : deutsche Kommunisten zwischen USA-Exil und DDR. Zeithistorische Studien ; Band 60. Wien ; Köln ; Weimar : Böhlau Verlag, [2019]. 576 S. ISBN: 978-3-412-50044-3
    Mario Keßler
 
 

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