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Rekonstruktion der ältesten Textform der Septuaginta (Old Greek) und ihres sprachlichen und theologischen Profils an Hand ausgewählter Texte unter besonderer Berücksichtigung neuerer textgeschichtlicher und methodischer Aspekte

Fachliche Zuordnung Evangelische Theologie
Förderung Förderung von 2013 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 230456756
 
Erstellungsjahr 2016

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Der Text der griechischen Version des Josuabuches (Septuaginta) liegt als kritische Ausgabe bisher nur in der sog. Handausgabe von Alfred Rahlfs von 1935 vor, sowie in der sehr umfangreichen aber schwer verwendbaren Edition von Max Margolis aus dem ersten Drittel des 20. Jh.s. In neueren Forschungen (Klaus Bieberstein, 1994; Cornelis den Hertog, 1996; und Michael van der Meer, 2004) wurden zwar einzelne Textabschnitte untersucht, sie sind aber, ebenso wie die Untersuchung neu gefundener Handschriften im Wesentlichen den traditionellen textgeschichtlichen Grundannahmen gefolgt. Im Projekt wurde der gesamte derzeit verfügbare Handschriftenbestand, ausgehend von der Ausgabe von Margolis und den neueren Textfunden (Ms 2648 und neu gefundene Teile des Kodex Sinaiticus) untersucht und in einer native XML-Datenbank aufgearbeitet. Die vorbereitenden Arbeiten und diese Datenbank wurden die Grundlage mehrerer Publikationen von Dr. Marcus Sigismund, der diesen Projektteil durchführte: „Der Codex Lugdunensis als textkritischer Indikator für die Old Greek des Buches Josua LXX“, WUNT 286, Tübingen: Mohr Siebeck 2012, 626–634; „Der Text des Buches JosuaLXX/Vg zwischen mdnḥʼj und jmʽrbʼ, AOAT 419, Münster: Ugarit-Verlag 2014, 315–332; „Die ägyptische Rezension der Josua LXX im Lichte der sahidischen Überlieferung“, WUNT 361; Tübingen: Mohr Siebeck 2016, 96–116; „Der antiochenische Text im Buch Josua(LXX) und seine Bedeutung für die älteste Septuaginta. Eine erste Reevaluation, SCS 64, Atlanta: SBL Press 2016, 13–35; „Textgeschichtliche Beobachtungen zur Catenengruppe der griechischen Josuaüberlieferung (2015), WUNT 407, Tübingen: Mohr Siebeck 2018, 127–152. Für den griechischen Text der Psalmen stehen bisher die beiden faktisch textgleichen Ausgaben von Alfred Rahlfs in seiner Handausgabe von 1935 und in der größeren kritischen Göttinger Ausgabe von 1931 zur Verfügung. Für seine textkritischen Entscheidungen hatte Rahlfs Kriterien gewählt, die de facto jene Lesarten bevorzugten, die dem hebräisch-masoretischen Text näher standen. Darüber hinaus hatte er die antiochenisch-lukianischen Texte und die spätere sog. Mehrheitsüberlieferung von Haus aus als spät eingeordnet. Auch die Bearbeiter neuerer Textfunde, insbesondere Papyrus Bodmer XXIV, folgten diesen Prinzipien. Aufgabe des Projektes war es, diese Vorentscheidungen vor allem im Licht der Qumranfunde und der Entdeckung früher isomorph-hebraisierender Bearbeitungen (kaige-Rezension) zu überprüfen. Jonathan Hong, der diesen Projektteil bearbeitete, ging in der Forschungsgeschichte in das 19. Jh. zurück und stelle vor allem die Untersuchung von Friedrich Baethgen heraus, auf die zwar auch Rahlfs Bezug nahm, die aber heute kaum bekannt ist, und die mit ihrem Grundergebnis einer Zweiphasigkeit der Überlieferung den modernen (vor allem an den Qumrantexten gewonnenen) Erkenntnissen nahe steht. Hong untersuchte fünf Psalmen, die er auf Grund ihrer Bezeugung in Qumran, im Papyrus Bodmer XXIV und im neu publizierten Papyrus Oxyrhynchus 5101 auswählte. Er zeigte auf, dass die untersuchten Psalmen hauptsächlich in zwei Textformen überliefert wurden, einerseits die ursprüngliche, etwas freiere Fassung und andererseits die in unterschiedlicher Intensität an den hebräisch-protomasoretischen Text angepasste Textform. Dass es daneben Textverderbnisse und einzelne Korrekturen gibt, entspricht dem Vorgang handschriftlicher Überlieferung.

 
 

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