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Multicolor-Tischdurchflusszytometer

Fachliche Zuordnung Medizin
Förderung Förderung in 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 228895920
 
Erstellungsjahr 2017

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Durchflusszytometrie stellt eine Standardmethode zur quantitativen und qualitativen Analyse von Zellpopulationen dar. Den Antragstellern stand zuvor ein 8-Farben (10-Parameter) Durchflusszytometer zur Verfügung. Nach Inbetriebnahme des neuen Gerätes konnte das Färbe-Panel bereits innerhalb der ersten drei Monate auf 13 Farben erweitert werden, was eine deutliche Erleichterung für die durchzuführenden Arbeiten darstellte. Hierdurch waren die Hauptantragsteller in der Lage, wesentlich mehr Zellpopulationen gleichzeitig zu analysieren, sodass wertvolles Probenmaterial gespart werden konnte. Im weiteren Verlauf wurde das Färbe-Panel kontinuierlich auf 17 Farben erweitert und als Standard im Labor des Hauptantragstellers etabliert. Durch diese simultane Analyse ergaben sich zusätzliche interessante Fragestellungen. So konnten die Hauptantragsteller mittels intensiver 17-Farben FACS-Analysen wichtige Erkenntnisse über die Natur verschiedener Zellpopulationen des menschlichen Immunsystems erlangen. Insbesondere fokussierten sich die Antragsteller auf die Charakterisierung von sogenannten Dendritischen Zellen in unterschiedlichen humanen Organen (Blut, Milz, Thymus, Mandeln, Knochenmark, Nabelschnurblut). Neben der Analyse des Oberflächenprofils dieser Zellen konnten weitere Erkenntnisse über funktionelle Spezialisierungen bestimmter Untergruppen/Subpopulationen gesammelt werden. Teile dieser Arbeiten wurden kürzlich veröffentlicht, andere Teile sind in der Einreichungsphase. In diesen Projekten wurde das beschriebene Gerät zusätzlich auch für intrazelluläre Analysen oder Calcium-Flux Experimente verwendet. Des Weiteren werden im Rahmen von Immunomonitoring Studien wertvolle Patientenproben und Tumorzellen nach standardisierten Protokollen vermessen. Neben den Studien am humanen Immunsystem wurde das beschriebene Durchflusszytometer intensiv für die Durchführung von diversen Experimenten im Mausmodell verwendet, welche bereits zu einer Reihe von Publikationen geführt haben. So wurden zum Beispiel unterschiedliche Untergruppen von murinen Dendritischen Zellen in Hinblick auf ihre Kapazität analysiert, eine Tumor-spezifische Immunantwort auf das experimentelle Melanom zu induzieren. Für die tägliche Praxis wurden Reinigungsabläufe und Verhaltensregeln klar definiert und eine „Standard Operating Procedure“ eingeführt. Darüber hinaus wurden verschiedene Arbeitsgruppen, die mit high-end Durchflusszytometrie arbeiten wollten, in den Umgang mit diesem Gerät eingearbeitet. Während der Etablierungsphase wurden dieselben Proben an unterschiedlichen Durchflusszytometern/Zellsortierern am hiesigen Standort analysiert, um Einblicke in die Vergleichbarkeit dieser Geräte zu erlangen. Dies geschah in enger Absprache mit der Core Unit Cell Sorting and Immunomonitoring am Forschungscampus Hartmannstraße. Mittlerweile kommt das Durchflusszytometer auch während der Durchführung diverser Praktika zum Einsatz, u.a. im Fachmodul “Zell- und Molekularbiologie“, im Fachmodul “Biophysik für Integrated Life Sciences (ILS)“ sowie im Praktikum “Molekulare Therapie“. Ausgehend von unseren sehr positiven Erfahrungen, der leichten Bedienbarkeit und der geringen Anfälligkeit des Gerätes wurde ein baugleiches und identisch ausgestattetes Gerät für den Standort Erlangen beantragt und genehmigt. Dieses wird nun hauptsächlich für standardisierte Immunomonitoring-Studien eingesetzt. Abschließend möchten die Antragsteller festhalten, dass das Gerät für die Entwicklung von Projekten von ausschlaggebender Bedeutung war, die veröffentlicht werden konnten in Journalen wie Science Immunology, Nature Immunology, Cell Reports und vielen mehr. Auch die in Fertigstellung befindlichen Projekte werden von dieser Cutting Edge Technologie profitieren. Trotzdem ist es an dieser Stelle auch wichtig zu erwähnen, dass nur mit einem Nachfolgemodell, indem bis zu 30 (zukünftig 50) Parameter gemessen werden können, auch in Zukunft gewährleistet werden kann, dass kompetitive Wissenschaft gegenüber der internationalen Konkurrenz von Deutschland aus möglich bleibt.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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