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Techniken und Praktiken der Zusammenarbeit in transnationalen Projekten der Softwareentwicklung
Antragsteller
Professor Dr. Ingo Schulz-Schaeffer
Fachliche Zuordnung
Empirische Sozialforschung
Förderung
Förderung von 2012 bis 2015
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 227795796
Angesichts einer zunehmenden Transnationalisierung von Arbeit gewinnt die Frage der Strukturierung der Zusammenarbeit in transnational verteilten Arbeitszusammenhängen wissenschaftlich wie gesellschaftspolitisch an Bedeutung. Zusammenarbeit in räumlich verteilten Arbeitszusammenhängen ist im Zeitalter der Informationstechnologie immer auch technisch vorstrukturierte Zusammenarbeit. Die bisherige sozialwissenschaftliche Forschung hat diesen Aspekt bislang wenig aufgegriffen und sich stattdessen vornehmlich auf die Auswirkungen transnationaler Arbeitszusammenhänge auf Arbeitsbedingungen, Tätigkeitsfelder und Qualifikationsanforderungen konzentriert. Dieses Forschungsdesiderat greift das vorliegende Projekt auf und fragt nach dem Zusammenspiel zwischen technisch vorstrukturierten Abläufen der Zusammenarbeit in transnationalen Teams und den professions-, organisations- und kulturspezifischen Arbeitspraktiken der Beteiligten. Ziel des vorliegenden Forschungsvorhabens ist es, die technische Institutionalisierung sozialer Strukturen der Zusammenarbeit in transnationalen Arbeitszusammenhängen empirisch zu untersuchen. Technische Institutionalisierung wird dabei konzipiert als ein Zusammenhang von zwei Formen der Objektivierung von Arbeitsstrukturen und Arbeitsabläufen: deren Objektivierung in den technisch implementierten Standards und Verfahrensabläufen der verwendeten technischen Mittel der Arbeitsunterstützung und -koordination; und deren Objektivierung in Form von Arbeitspraktiken. Dies soll anhand transnationaler Projekte der Softwareentwicklung empirisch untersucht werden. Die durch die und im Zusammenhang mit der informationstechnischen Infrastruktur entstandenen Möglichkeiten der Ver- und Auslagerung von Prozessen und Tätigkeiten werden in besonderem Umfang im Bereich der eWork (bzw. Telearbeit) genutzt. Dort sind es in besonderem Maße IT-Dienstleistungen (informationstechnologische Dienstleistungen), die ver- bzw. ausgelagert werden. Und im Bereich der IT-Dienstleistungen sind es in beträchtlichem Umfang Tätigkeiten der Softwareentwicklung, die zum Gegenstand der Ver- bzw. Auslagerung werden. Dies gilt insbesondere auch für Ver- bzw. Auslagerungen über Landesgrenzen hinweg. Für die Untersuchung transnationaler Arbeitszusammenhänge bilden transnationale Projekte der Softwareentwicklung damit einen besonders geeigneten Forschungsgegenstand.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen