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Determinanten des Stimmenlernens

Antragstellerin Dr. Romi Zäske
Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Förderung Förderung von 2012 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 69199027
 
In sozialen Interaktionen gehört die Personenerkennung anhand der Stimme zu den alltäglichen Leistungen unseres Wahrnehmungssystems. Es wurde vorgeschlagen, dass die Verarbeitung von unbekannten und bekannten Stimmen in teilweise unterschiedlichen Hirnarealen stattfindet (von Kriegstein & Giraud, 2004) und sich qualitativ unterscheidet (Kreiman & Sidtis, 2011). Dennoch ist weitgehend unerforscht, welche neuronalen Prozesse am Übergang einer unbekannten in eine bekannte Stimme beteiligt sind und wodurch das Lernen von Stimmen beeinflusst wird. In Bezug auf Lernprozesse, haben sich neurowissenschaftliche Arbeiten eher mit kurzfristigen, impliziten Effekten von Priming und Adaptation beschäftigt. Dementsprechend bleiben Lernmechanismen, die mit der expliziten Stimmenerkennung in Verbindung stehen, in aktuellen Modellen der Personenwahrnehmung unberücksichtigt (Belin, Bestelmeyer, Latinus, & Watson, 2011; Belin, Fecteau, & Bedard, 2004; Campanella & Belin, 2007). Diese sind daher nur eingeschränkt auf die tägliche Gesichter- und Stimmenerkennung anwendbar.Ausgehend von der Annahme, dass die erfolgreiche Bildung von Identitätsrepräsentationen beim Stimmenlernen zu Stimmenerkennung unabhängig vom Sprachinhalt führt, haben wir im aktuellen Projekt eine EEG- (ME1) und fMRT-Studie (ME2) durchgeführt, um die neuronalen Korrelate der Stimmenerkennung anhand derselben oder anderer Äußerungen im Vergleich zur Lernphase zu untersuchen. Unserem ursprünglichen Projektantrag folgend haben wir außerdem begonnen der Frage nachzugehen, ob Stimmenlernen einem own-age bias unterliegt (E3). Zwei EEG-Studien, welche jeweils die Rolle von Dialekten (E4a-b) und Aufmerksamkeit (E5) beim Stimmenlernen explorieren, befinden sich z.Zt. im Aufbau. Zudem haben wir eine umfangreiche audiovisuelle Sprecherdatenbank aus 120 jungen und älteren Erwachsenen erstellt als Basis für laufende und zukünftige Projekte. Insgesamt beantragen wir eine Verlängerung des aktuellen Projekts um 1 Jahr zur i) Fertigstellung und Veröffentlichung der Studien E4a-b und E5 sowie zur ii) Durchführung von zwei EEG-Studien (NE1 und NE2), welche die Rolle von Distinktheit beim Lernen und Wiedererkennen von Stimmen untersuchen.E: Experiment aus dem OriginalantragME: modifiziertes Experiment aus dem OriginalantragNE: neues Experiment aus dem Fortsetzungsantrag
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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