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Mittelalterliche Handschriften: Neukatalogisierung der lateinischen Handschriften aus Freising in der Bayerischen Staatsbibliothek (Band 3: Clm 6473-6832 und Handschriften Freisinger Provenienz aus dem 'Supplement')

Antragsteller Dr. Klaus Ceynowa
Fachliche Zuordnung Mittelalterliche Geschichte
Förderung Förderung von 2012 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 225224625
 
Erstellungsjahr 2019

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Der Fonds aus dem ehemaligen Domkapitel in Freising ist aufgrund seiner geistesgeschichtlichen Bedeutung und seines Alters einer der Kernbestände der Handschriftensammlung der Bayerischen Staatsbibliothek (BSB). Die Anfänge der Freisinger Dombibliothek und des Skriptoriums reichen bis ins 8. Jahrhundert zurück; nach der Säkularisation gelangten 1802/3 etwa 400 mittelalterliche (lateinische und deutsche) Handschriften in die Hofbibliothek nach München. Im Fonds der Codices latini monacenses sind unter den Nummern 6201-6787 heute 366 Codices aus der Freisinger Dombibliothek vorhanden; hinzu kommen neun Handschriften aus anderen religiösen Institutionen in Freising (Clm 6801-6832 aus dem Franziskanerkloster, Kollegiatstift St. Andrä und der Prämonstratenserabtei St. Peter und Paul in Neustift bei Freising). 28 weitere Handschriften, deren Herkunft aus Freising erst nachträglich ermittelt werden konnte, sind unter verschiedenen Signaturen im sogenannten ‚Supplement’ (Clm 23001 ff.: ‚Codices diversae originis’) aufgestellt. Die Tiefenerschließung der Pergamentcodices aus der Freisinger Dombibliothek, also der älteren Teile des Fonds, auf modernem Stand der Wissenschaft wurde von 1990 bis 2003 von der DFG gefördert. In dieser Zeit wurden Beschreibungen der 229 lateinischen Pergamenthandschriften aus dem Domkapitel Freising erstellt; der erste Katalogband (Clm 6201-6316) erschien im Jahr 2000, der zweite (Clm 6317-6437) nach dem Auslaufen der DFG-Förderung und dem Eintritt des wissenschaftlichen Mitarbeiters in den Ruhestand im Jahr 2011. Im letzten Teilprojekt zu Band 3 waren noch 112 von 178 überwiegend spätmittelalterlichen Papierhandschriften nach modernen Richtlinien zu erschließen. Die Mehrzahl der Codices bildet den letzten Teil des für Handschriften aus Freising reservierten Signaturenkontingents Clm 6327-6832 (ab Clm 6473 ‚Codices Frisingenses chartacei’), das an die beiden bereits veröffentlichten Katalogbände unmittelbar anschließt. Um die Handschriften aus Freising, die sich heute in der Bayerischen Staatsbibliothek befinden, möglichst umfassend zu erschließen, wurden in den dritten und letzten Band des Katalogs auch die aus Freising stammenden Handschriften des ‚Supplements’ aufgenommen, da es sich bei diesen überwiegend ebenfalls um spätmittelalterliche Papierhandschriften handelt. Nach Abschluss der Neukatalogisierung sind nun alle 403 Handschriften aus Freising, die sich seit der Säkularisation in München befinden, im Tiefenerschließungsstandard der DFG-Richtlinien auf aktuellem Stand für die Forschung erschlossen. Das Langzeitprojekt zur Tiefenerschließung eines bedeutenden Teilfonds der Bayerischen Staatsbibliothek konnte somit erfolgreich abgeschlossen werden.

 
 

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