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Mischung/Segregation und Wärmeübertragung in fluidisierten Systemen der Energietechnik: Ein Beitrag zur Weiterentwicklung der gekoppelten CFD-Diskreten Elemente Methode für polydisperse Systeme komplexer Partikelgeometrie

Fachliche Zuordnung Energieverfahrenstechnik
Förderung Förderung von 2012 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 224915056
 
Erstellungsjahr 2019

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die Diskrete Elemente Methode (DEM) entwickelt sich immer weiter zu einem der wichtigsten Verfahren zur Beschreibung der Bewegung granularer Systeme. Gekoppelt mit Verfahren der numerischen Strömungssimulation (CFD) lassen sich wesentliche Fragestellungen der Energietechnik sowie der Mechanischen Verfahrenstechnik in mechanisch angeregten Systemen mit überlagerter Fluidströmung wie Rosten, Schächten und Trommeln oder fluidisierten Systemen wie Wirbelschichten oder beim pneumatischen Transport in hoher Detailtiefe untersuchen. Um den Schritt vom akademischen Untersuchungsinstrument zur Anwendung auf technisch relevante Problemstellungen zu erreichen, stand und teilweise steht die Entwicklung der DEM-Methode vor einer Herausforderung, nämlich dem Ersatz von häufig aus numerischer Einfachheit kugelförmig angenommener Partikel durch nicht-sphärische, reale Partikelformen. Während für die geometrische Abbildung nicht-sphärischer Partikel und deren mechanischer Interaktion in der DEM-Methode bereits Modelle bestehen, ist eine Bereitstellung geeigneter Modellgesetze für die fluidmechanischen Kräfte/Momente und die Abbildung der relevanten Wärmeübertragungsmechanismen in Systemen komplex geformter Partikel mit unterschiedlichem Lückenvolumen jenseits der eines dichten Festbettes nur ansatzweise erfolgt. Im Rahmen des Projektes wurden auf Basis von numerischen Untersuchungen mittels CFD-Simulationen auf Basis der Lattice Boltzmann Methode (LBM), bei denen die Partikelumströmung detailliert aufgelöst wurde, Datensätze gewonnen, die zur Ableitung von Modellgesetzen und Korrelationen für die Partikel/Fluidkräfte und Momente und die Nusseltzahlen für granulare Systeme komplexer, ausgewählter Partikelgeometrie geeignet sind. Für ausgewählte Fälle gelang es ausgehend von bestehenden Modellen Weiterentwicklungen abzuleiten und in die DEM/CFD zu integrieren. Ebenso wurden Modelle für komplex geformte Partikel entwickelt, die die Berücksichtigung von Kontaktwärmeübergang, Wärmeübergang im Zwickelbereich zwischen Partikeln, Wärmestrahlung zwischen Partikeln, Partikeln und Gas sowie Wärmeleitung innerhalb der Partikel berücksichtigen. Hierbei wurde darauf geachtet, dass die Modelle die Realität soweit möglich abbilden, aber gleichzeitig die Modellkomplexität die Anforderung berücksichtigt, dass Systeme mit großen Partikelzahlen beherrschbar bleiben. Auf Basis dieser Werkzeuge wurde mittels der erweiterten DEM/CFD das für die Energietechnik sowie Mechanische Verfahrenstechnik relevante Anwendungsgebiet durchströmter Partikelsysteme (Festbett, Wirbelschicht und pneumatischer Transport) adressiert. Es wurden Mischung, Entmischung und Austrag sowie die Wärmeübertragung in diesen Systemen untersucht und die Ergebnisse wurden mit eigenen ausgewählten Experimenten verglichen. In diesem Rahmen wurden auch neue Messverfahren entwickelt. Zu großen Teilen wurden gute Übereinstimmungen zwischen Simulation und Experiment festgestellt. Das Projekt liefert damit die Basis, um in Zukunft die DEM-Methode zuverlässig in der Energietechnik, aber auch der Mechanischen Verfahrenstechnik unter Einsatz von beliebigen, komplexen Partikelgeometrien zu verwenden.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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