Miozäne bis rezente offshore Tephrostratigraphie des Mittelamerikanischen Vulkanbogens: Entwicklung, Provenanz und Zyklizitäten

• Antragsteller: Privatdozent Dr. Steffen Kutterolf
• Fachliche Zuordnung: Paläontologie
• Förderung: Förderung von 2012 bis 2018
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 224224830

Sedimente erbohrt bei den IODP Expeditionen 334 und 344 vor Costa Rica enthielten unzählige, bis ins Mittlere Miozän zurückreichende, marine Tephren. Ergänzt wurden diese durch die marine Tephren der älteren DSDP und ODP Ausfahrten vor Zentralamerika, sowie denen zur Korrelationszwecken gesammelten Neogenen Landtephren. Nach der Bestimmung von Haupt- und teilweise Spurenelementen, ergab sich daraus in den letzten 16 Monaten ein überwältigender Datensatz (995 marine Tephren, 282 Landtephren). Dieser ermöglichte erste Korrelationen zwischen den verschiedenen Ausfahrten, Bohrlokationen und Bohrlöchern sowie zu Landtephren. Die Zusammenstellung der Daten zeigte zeitliche und räumliche Veränderungen der Neogenen marinen und terrestrischen Tephren entlang der zentralamerikanischen vulkanischen Front (CAVA) auf, und ergab ein minimal Alter von 1,8 Ma für den Beginn der Cocos-Rücken Subduktion sowie Hinweise für das vorherige Auftreten einer Subduktion von galapagos-ähnlicher Kruste im nördlichen Costa Rica welches den Vulkanismuses in diesem Segment beeinflusste. Außerdem konnten wir in der Tat das signifikante Auftreten einer explosiven Phase des Galapagos Hot Spots innerhalb der marinen Sedimente auf dem Cocos Rückens nachweisen. Mit Hilfe unseres Daten Satzes sind wir auch in der Lage verborgene Vulkanzentren entlang der CAVA zu identifizieren und es besteht die Möglichkeit das die Langlebigkeit der existierenden Vulkankomplexe eventuell unsere derzeitige Vorstellung bei weitem übersteigt. Basierend auf unseren Analysedaten gibt es auch begründete Beweise für das zyklische Auftreten des explosiven Vulkanismuses an der CAVA. Die detaillierte Ausarbeitung dieser Themen, zusammen mit den verbleibenden Analysen von Spurenelementen und Altersbestimmungen, wird zu einer vollständigen Neogenen Tephrachronostratigraphie des explosiven Vulkanismuses für Zentralamerika führen und auch die kompositionellen und zeitlichen Zusammenhänge zwischen Subduktions Ein- und Austrag entlang des gesamten Neogenen zentralamerikanischen Vulkanbogens hervorheben.

• DFG-Verfahren: Infrastruktur-Schwerpunktprogramme
• Teilprojekt zu: SPP 527: Bereich Infrastruktur - "International Ocean Discovery Program" (IODP)
• Beteiligte Person: Privatdozent Dr. Armin Freundt