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Hybridentitäten. Die Refiguration von ethnischen, nationalen und genderspezifischen Räumen im Cono Sur

Fachliche Zuordnung Europäische und Amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaften
Förderung Förderung von 2006 bis 2010
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 22238439
 
Das Projekt beschreibt Strategien der Hybridisierung von ethnischen, nationalen und genderspezifischen ‚Räumen’ und deren Refiguration in Lateinamerika. Dies wird an drei exemplarischen, aufeinander bezogenen Paradigmen aufgezeigt: An der Auflösung der Gender-Dichtomie, seit die homosexuelle Praxis der indígenas den conquistadores Anlass zu hybriden Stilisierungen gab, die sich später sowohl im Zuge der Dekolonialisierung/Nationenbildung als dann noch einmal in ‚postkolonialer’ Zeit verändern und neue Achsen von Männlichkeits- und Weiblichkeitsentwürfen im Zeichen von ‚Hybridentitäten’ formen. – Als (geographischer und imaginierter) Raum ist Patagonien – Ort der interkulturellen Begegnung zwischen indígenas, Immigranten und Europäern –, Projektionsraum von Identitätsentwürfen und zugleich prototypisch ein hybrider Raum. Seine diskursive Konstruktion durch europäische und lateinam. Autoren überwindet traditionelle Dichotomiebildungen und steht damit deutlich unter dem Zeichen einer komplexen ‚Hybridentität’. – Die seit den 1990er Jahren zunehmend boomende Konjunktur einer jüdisch-argentinischen Kultur stellt die (in sich problematische) tradierte ‚Identität’ der starken jüdischen Einwanderergruppe in Argentinien in Frage. Die Untersuchung dieser jüdischargentinischen ‚Hybridentiät’ in Literatur, Film, Theater und Fernsehen gerade im letzten Jahrzehnt zeigt, wie aus der Stilisierung der eigenen Hybridität eine supranationale Identität entsteht, und wie künstlerische Ausdrucksformen, die sich ausschließlich mit dem jüdischen Leben in Argentinien zu beschäftigen scheinen, mit ihrer spezifischen Sichtweise auch zur Redefinition von Nation und Gender in Argentinien beitragen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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