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Bewegte Netze. Bauhausangehörige und ihre Beziehungs-Netzwerke in den dreißiger und vierziger Jahren

Fachliche Zuordnung Kunstgeschichte
Förderung Förderung von 2012 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 222211079
 
Erstellungsjahr 2017

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Projekt widmete sich der Erforschung der Bauhausangehörigen und ihrer Beziehungsnetzwerke insbesondere in den 1930er und 1940er Jahren. Ausgangspunkt war die Frage, ob und wie der weltweite Erfolg des Bauhauses mit den an der avantgardistischen Kunsthochschule in Weimar, Dessau und Berlin geknüpften Verbindungen zusammenhängt. Ziel des Projektes war es, neue Perspektiven auf die Aktions– und Rezeptionsgeschichte des Bauhauses zu gewinnen, deren Bild bisher durch die Figur Gropius und seiner engen Freunde aus dem Bauhaus geprägt wird. Der Fokus auf die Zeit nach 1933 erlaubte die Analyse der Reaktion auf historische Umbrüche in politisch schwierigen Zeiten und durchbricht damit den Kanon der bisherigen Bauhaus-Forschungen, die meist mit der Schließung der Hochschule 1933 enden. Methodisch innovativ und sehr erfolgreich war die Zusammenarbeit aus Kunstgeschichte, Kommunikationswissenschaft und Mediendesign: Während die Kunstgeschichte Erkenntnisse durch grundlegende Archivarbeit zutage förderte, erlaubte die aus den Sozial- und Kommunikationswissenschaften stammende Netzwerkanalyse einen neuen methodischen Zugriff auf die strukturell aufbereiteten biografischen Daten. Diese Befunde überführte das Mediendesign in neuartige, visuelle anschauliche Zugänge zu den Ergebnissen. Das Projekt ist in seiner Laufzeit auf großes Interesse bei unterschiedlichen Institutionen gestoßen. Einerseits haben sich daraus neue Ausstellungsprojekte entwickelt bzw. Ausstellungsvorhaben konnten durch Ergebnisse aus dem DFG-Projekt ergänzt werden. Andererseits führte das Projekt zu Folgeprojekten. Mit der am 26.4.2017 an der Universität Erfurt eingerichteten „Forschungsstelle für Biografien ehemaliger Bauhaus-Angehöriger (BeBA) werden die Projektbeteiligten das erfolgreiche Modell fortführen, verstetigen und als Forschungsplattform der Öffentlichkeit zugänglich machen. Die Publikation einer Gesamtdarstellung der Ergebnisse des DFG- Projekts ist für 2018 geplant. Mit der Erforschung der Bauhaus-Biografien wird somit ein Desiderat auf dem Weg zum großen Bauhaus-Jubiläum im Jahr 2019 erfüllt.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • Die Berliner Jahre – Werbegrafik 1928–1938. Berlin: Vergangenheitsverlag, 2013
    Herbert Bayer; Bauhaus-Archiv Berlin (Hrsg.)
  • Der einsame Großstädter. Herbert Bayer: Eine Kurzbiografie. Berlin: Vergangenheitsverlag, 2014
    Rössler, Patrick / Chanzit, Gwen
  • Zwischen Anpassen und Durchkommen : Bauhäusler in Dessau 1933–1945, in: Philipp Oswalt (Hrsg.): Dessau 1945. Moderne zerstört, Leipzig 2014, S. 75-80
    Blümm, Anke
  • Ambitionen und Ambivalenzen – Oskar Schlemmer 1933/34. In: Künstler im Nationalsozialismus. Die „Deutsche Kunst“, die Kunstpolitik und die Berliner Kunsthochschule, hrsg. von Wolfgang Ruppert. Köln, Weimar, Wien 2015: Böhlau Verlag, S.177-202
    Droste, Magdalena
  • Inszenierungen für die Medienöffentlichkeit. Strategische Bildkommunikation durch das Bauhaus? In: Kries, M. / Kugler, J. (Hrsg.): Das Bauhaus #allesistdesign. Engl. Fassung: Staging Media Coverage: Strategic visual communication by the Bauhaus? In: dies. (Hrsg.): The Bauhaus #isalldesign. Weil am Rhein: Vitra, 2015, S. 441- 454
    Rössler, Patrick
  • Netzwerk Hannes Meyer - Kontinuitäten und Brüche seiner persönlichen Beziehungen von 1926-1954, in: „Das Prinzip Coop – Hannes Meyer und die Idee einer kollektiven Gestaltung“, Ausstellungsheft zur Ausstellung vom 21. Mai bis 4. Oktober 2015, Stiftung Bauhaus Dessau
    Volpert, Astrid
  • „Mich persönlich würmt deren erfolg am meisten“. Die Rolle ökonomischer Motive für die Emigration aus NS-Deutschland: Der Fall Herbert Bayer. In: U. Seeber / V. Zwerger / K.-D. Krohn (Hrsg.): „Kometen des Geldes“. Ökonomie und Exil. München: edition text + kritik, 2015 (Internationales Jahrbuch Exilforschung 33), S. 31-54
    Rössler, Patrick
  • Johannes Molzahn – Hanns und Mila Hoffmann-Lederer – Xanti Schawinsky. In: N. Eisold / N. Pohlmann (Hrsg.): Magdeburg – Reklame und Ausstellungsstadt der Moderne. Magdeburg: Forum Gestaltung, 2016, S. 28-33, 34-37 & 44- 49
    Rössler, Patrick
  • Universalkommunikation. Global gedacht, regional gemacht: zur Diffusion der neuen, funktionalen Typografie. In: Perren, C. / Blume, T. / Pooth, A. (Hrsg.): Große Pläne! Moderne Typen, Fantasten und Erfinder: Zur angewandten Moderne in Sachsen- Anhalt 1919-1933. Engl. Fassung: Universal Communication. Conceived globally, made locally. In: dies. (Hrsg.): Big Plans! Modern Figures, Visionaries, and Inventors. Bielefeld/Berlin: Kerber, 2016, S. 142-167
    Rössler, Patrick
  • „Historisch oder Jetzig?“ – Alternativen der Bauhauslehrer, in: Wege aus dem Bauhaus. Gerhard Marcks und sein Freundeskreis, hrsg. von Bestgen, Ulrike et al.; gleichnamiger Katalog zur Ausstellung (2017), S. 168-178
    Droste, Magdalena
  • „…vorbei am Christentum kommt man nicht…“. Bezugspunkte zur christlichen Tradition in Biografie und Werk bei Johannes Driesch Gerhard Marcks, Wolfgang Tümpel und Theodor Bogler, in: Wege aus dem Bauhaus. Gerhard Marcks und sein Freundeskreis, hrsg. von Be
    Blümm, Anke
 
 

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