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Fossa Carolina: Bindeglied der Hafennetzwerke an Rhein und Donau. Studien zur Überwindung der Europäischen Hauptwasserscheide im Mittelalter
Antragstellerinnen / Antragsteller
Dr. Stefanie Berg; Professor Dr. Peter Ettel; Professor Dr. Christoph Zielhofer
Fachliche Zuordnung
Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung
Förderung von 2012 bis 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 219420062
Bei der Ortschaft Graben zwischen Altmühl und Rezat haben sich die eindrucksvollen Reste der Fossa Carolina erhalten. Der Kanal, Schriftquellen zufolge 793 auf Initiative Karls des Großen zur Überwindung der europäischen Hauptwasserscheide errichtet, zählt zu den bedeutendsten wasserbaulichen Großprojekten des Frühmittelalters. Er bildet bis in die Neuzeit den einzigen Versuch, die Hafennetzwerke des Donau- und Rheinsystems auf schiffbarem Wege zu verbinden und beleuchtet schlaglichtartig die Bedeutung der Binnenschifffahrt im Frühmittelalter. Bisher liegen keine gesicherten Erkenntnisse zur Funktionsweise und Nutzungsgeschichte des Kanals vor. Eigene Voruntersuchungen zeigen die Notwendigkeit, die bislang publizierten Hypothesen grundsätzlich neu zu bewerten. Ziel unseres Projektes ist es, den Karlsgraben und sein Umfeld als Knotenpunkt der wassergestützten Verkehrssysteme zwischen Donau und Rhein zu rekonstruieren. Dazu werden der Kanal, die zugehörigen Häfen an Altmühl und Rezat, ihr Siedlungsumfeld sowie ihre Umweltbedingungen mithilfe archäologisch-historischer und geoarchäologischer Methoden diachron untersucht. Die Ergebnisse werden mit anderen überregional bedeutenden Passagen über die europäische Hauptwasserscheide verglichen. Ziel ist eine Analyse des stark veränderlichen Netzwerkes der Häfen im Bereich der Wasserscheiden als epochenübergreifend entscheidende Zwangspunkte der Binnenschifffahrt und zugleich Schnittstellen des Überganges zwischen Land und Wasser.
DFG-Verfahren
Schwerpunktprogramme
Mitverantwortlich
Dr. Sven Linzen