Detailseite
Projekt Druckansicht

Laserlithographie-System mit Graustufen-Belichtungsmodus

Fachliche Zuordnung Werkstofftechnik
Förderung Förderung in 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 219185463
 
Erstellungsjahr 2016

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Im Unterschied zur Mikroelektronik werden in der Mikrosystemtechnik häufig 2,5 oder sogar 3D Strukturen benötigt. Konventionelle Strukturierungstechniken der Mikrotechnik sind jedoch planar oder höchstens 2.5 dimensional. An der Hochschule Furtwangen wird seit vielen Jahren über 3D-Mikro- und Nanotechniken geforscht, die quasi 3D Freiformflächen ermöglichen und damit bisher auf dieser Skala noch nicht erreichbare Systemeigenschaften ermöglichen. Mit dem Laserlithographie-System können die Sonderanforderungen in der Forschung erfüllt werden, bei denen eine hohe Auflösung, eine hohe Alignmentgenauigkeit, eine Belichtung in tiefen Strukturen sowie die Erzeugung von 3D Strukturen erforderlich sind. Mit der Investition konnten neue mikro- und nanotechnologische Prozessfolgen erforscht werden, bei denen lithographische Verfahren mit subtraktiver Strukturierung mittels Ätzens und additive Strukturierung mittels Elektroplating kombiniert werden können. Hierzu wurden konkret verschiedene Modalitäten des Systems genutzt und in Prozessketten integriert: Erzeugen von 3D Strukturen in Photolack: Belichten von dreidimensionalen Strukturen im Photolack. Dafür wurde das Belichtungsverhalten von Photolacken untersucht und es wurden Verfahren entwickelt, um die gewünschten Strukturen formgemäß zu erzeugen. Im Weiteren wurden Abfomtechniken entwickelt, mit denen die 3D Strukturen des Photolacks in andere Substrate durch übertragen werden können, wie Polymere oder Metalle. Weiterhin wurden subtraktive Verfahren untersucht, bei denen die 3D-Lackstrukturen mittels Ätztechniken in das Siliziumsubstrat übertragen werden. Belichten in Vertiefungen: Ein weiteres Merkmal von Mikrosystemen nicht häufig ausgeprägte Topographien. Um auch auf solchen Topographien sehr gute Belichtungen zu erzielen, waren Optimierungsarbeiten erforderlich: Durch vergrößerten Abstand zwischen Schreibkopf und Substrat war es möglich, auch in tiefgeätzten Ebenen im Substrat zu belichten und damit neue Prozesswege zu gehen, um neuartige Produkte herzustellen wie z.B. Mikrostempel. Rapid-Prototyping von Mikrosystemen: Die Direktbelichtung von Wafern erhöht wesentlich die Geschwindigkeit und Flexibilität unserer Forschung. Ohne den Umweg der Maskenfertigung können kurzfristig Substrate mit unterschiedlichsten Strukturen erzeugt werden. Damit lassen sich schneller Mikrosysteme realisieren und neue Wirkprinzipien erforschen. Auflösung: Mit der hohen Auflösung des neuen Systems konnten die bisherigen Strukturgrenzen bei der Generierung von Mikrosystemen (kleinste Strukturen um 2 µm) deutlich zu kleineren Strukturen verschoben werden (0,6 µm), wodurch neue Systemeigenschaften möglich werden, beispielsweise zur gezielten Änderung optischer Eigenschaften einer Oberfläche. Mit dem Gerät können auch direkte Belichtungen von Wafern und Masken für Prozesse durchgeführt werden, mit denen neue Mikrosysteme erforscht werden (hier ist die Strukturierung sozusagen ein Hilfsmittel in der Systementwicklung).

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung