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Die unverzierte frühislamische Keramik aus Kharab Sayar, Nordostsyrien (Christian Falb)

Antragsteller Professor Dr. Jan-Waalke Meyer (†)
Fachliche Zuordnung Ägyptische und Vorderasiatische Altertumswissenschaften
Förderung Förderung von 2012 bis 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 218396200
 
Seil 1998 linden regelmäßig archäologische Untersuchungen in dem kleinen syrischen Dorf Kharab Sayyar statt. Diese Ausgrabungen sind Teil eines Regionalprojektes, zu dem auch die Ausgrabungen in Teil Chuera sowie ein Survey in der Umgebung gehören. Träger ist die Goethe-Universität Frankfurt in Kooperation mit dem syrischen Antikendienst und der Deutschen Orientgesellschaft. Die Finanzierung der Grabungsarbeiten erfolgt ausschließlich - und dies ist einmalig in der derzeitigen deutschen Orientforschung - durch private Spenden, die von dem Förderverein ENKI bereitgestellt werden; darüber hinaus hat auch die syrische Seite mit finanziellen Mitteln und mit der Abstellung von Mitarbeitern einen erheblichen Beitrag zum Gelingen geleistet. Seit 2007 werden von der DFG Personalmittel für den Abschluss der Arbeiten zur Verfügung gestellt (bis 2013 bewilligt).Der Fundplatz Kharab Sayyar befindet sich im syrischen Teil Obermesopotamiens, zwischen den beiden Nebenflüssen des Euphrats - dem Khabur und dem Balikh - unmittelbar an der türkischen Grenze. Den Schwerpunkt der Arbeiten bildet die Untersuchung einer ausgedehnten islamischen Stadtanlage aus dem 9. Jh. N. Chr., deren Bedeutung für des Rekonstruktion eines spätantiken Stadtbildes, vor allem aber für die künstlerische Entwicklung (Stuckdekor, Wandmalereien) in frühabbasidischer Zeit bereits nach den ersten Grabungskampagnen deutlich geworden war.In den bisher erfolgten 11 Grabungskampagnen konnten, neben einer nahezu flächendeckend durchgeführten geomagnetischen Prospektion, große Teile der Bausubstanz freigelegt werden: die große Moschee mit dem angrenzenden Basar und einem Khan, eine Badeanlage, ein großer privater Wohnkomplex, das Westtor und mehrere Anlagen für die Wasserversorgung; außerdem konnte eine intensive Geländebegehung zahlreiche Hinweise auf die Nutzung der Umgehung vermitteln.Eine historische Einbettung der Siedlung und Siedlungsgeschichte von Kharab Sayyar findet sich in dem Erstantrag sowie in einem großen Teil der vorliegenden Publikationen (u.a. Meyer 2001; vgl. Haase 1991, kritisch dazu Heidemann 2003).Ein Desiderat der islamischen Archäologie ist immer noch die Vorlage der keramischen Standardware. Während die verzierte Keramik immer wieder ausführlich behandelt worden ist, liegen für die Gebrauchskeramik nur sehr wenig verwertbare Ansätze vor (vgl. die Arbeiten von P. Miglus 1999 [Raqqa] und K. BartI 1994 [Balikh-Survey]). Im Rahmen der DFG-Bewilligung wurde eine Bearbeitung des inzwischen recht umfangreichen und gut stratifizierten keramischen Materials aus Kharab Sayyar beantragt und bewilligt. Inzwischen liegt eine von Dr. Christian Falb erstellte typologische und funktionale Analyse der Gebrauchskeramik vor, die als Grundlage jeglicher Keramikfunde dieser Zeit aus diesem Gebiet dienen kann und deren Publikation hier beantragt wird.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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