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Flüssigkeitschromatograph-Triple-Quadrupol-Massenspektrometer (LC-MS/MS) mit Linear Ion Trap-Funktion und automatisierter Probenvorbereitung
Fachliche Zuordnung
Medizin
Förderung
Förderung in 2012
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 215533082
Die LC-MS/MS-Technik ermöglicht den sicheren Nachweis und die quantitative Bestimmung toxikolo-gisch relevanter Arznei-, Sucht- und Giftstoffe, die mit etablierten Methoden wie GC-MS nur unzurei-chend empfindlich oder gar nicht nachweisbar sind. Dies schließt niedrig dosierte Arzneistoffe wie Opioide, aber auch jüngst auf dem Markt aufgetauchte Suchtstoffe wie synthetische Cannabinoide ein. Darüber hinaus sind polare, nichtflüchtige Verbindungen wie Phase II-Metaboliten messbar, die als Marker verwendet werden (Ethylglukuronid und -sulfat für zurückliegenden Alkoholkonsum), deren direkte Bestimmung ohne Konjugatspaltung aber auch zur Fallbeurteilung bei organinsuffizienten Pa-tienten benötigt wird (z.B. Morphin-6-Glukuronid). In diesem Zusammenhang sollen bei Palliativpatien-ten Kinetik-Untersuchungen durchgeführt werden. Weiter sind höhermolekulare biogene Gifte wie Digitalisglykoside, Taxine aus Eiben oder Aconitin aus dem Eisenhut nachweisbar, da der Massenbe-reich den der GC-MS deutlich überschreitet. Aufgrund verminderter Probenvorbereitung und kürzerer Analysenzeiten ist ein höherer Probendurchsatz möglich, wie er zur systematischen Untersuchung von Verkehrsfällen über die Routineanalytik hinaus benötigt wird. Mit dem beantragten Gerät sind Metaboliten-Aufklärung (von neueren Missbrauchsdrogen) und selektive Multi-Target-Screenings möglich.
DFG-Verfahren
Forschungsgroßgeräte
Gerätegruppe
1700 Massenspektrometer
Antragstellende Institution
Ludwig-Maximilians-Universität München
Leiter
Professor Dr. Matthias Graw