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Die Länge des Poly(A)-Schwanzes von "maternal-effect gene" mRNAs in Säugeroozyten und -eiern: Dynamik und mögliche Relevanz
Antragstellerinnen / Antragsteller
Professorin Dr. Ursula Eichenlaub-Ritter; Professorin Dr. Ruth Grümmer; Professor Dr. Bernhard Horsthemke
Fachliche Zuordnung
Humangenetik
Förderung
Förderung von 2012 bis 2015
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 214365266
Unter maternalem Effekt (ME) versteht man die Auswirkung des Genotyps einer Mutter auf den Phänotyp ihrer Kinder. Viele ME-Gene kodieren für mRNAs und Proteine, die sich in der wachsenden Oozyte anreichern und die für die Oozytenreifung, Befruchtung und frühe Embryogenese wichtig sind. Da die Transkription mit Beginn der Oozytenreifung aufhört und erst nach der Aktivierung des embryonalen Genoms wieder beginnt, wird die Neusynthese von Proteinen während dieser Zeit posttranskriptional reguliert. Hierbei ist die Länge des Poly(A)-Schwanzes ein wichtiger Faktor. Wir haben vor kurzem gezeigt, dass die Alterung von Froscheiern zu einer Deadenylierung einer Untergruppe maternaler mRNAs und einer Zunahme von Entwicklungsdefekten führt. Entwicklungsdefekte wurden von uns und anderen auch nach verzögerter Ovulation und verzögerter Befruchtung bei der Maus beobachtet. Wir werden der Hypothese nachgehen, dass die Alterung von Oozyten und Eiern der Maus zu einer Deadenylierung von ME-GenmRNAs führt und dass die Deadenylierung einer partiellen Funktionsverlust-Mutation gleichkommt. Hierfür werden wir die Auswirkung der Alterung auf den Poly(A)-Schwanz ausgesuchter mRNAs untersuchen und etwaige Veränderungen mit Entwicklungsdefekten sowie chromosomalen und epigenetischen Veränderungen des Embryos korrelieren. Es ist davon auszugehen, dass diese Ergebnisse auch für die natürliche und assistierte Reproduktion beim Menschen relevant sind.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen