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Erschließung des Briefwechsels von Johann Valentin Andreae
Antragsteller
Professor Dr. Helwig Schmidt-Glintzer
Fachliche Zuordnung
Wissenschaftsgeschichte
Förderung
Förderung von 2011 bis 2016
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 213313689
Der Briefwechsel des Württemberger Theologen Johann Valentin Andreae (1586-1654) ist eine zent¬rale Quelle zur Kirchen-, Theologie-, Ideen- und Mentalitätsgeschichte des 17. Jahrhunderts. Andreae war Erbauungsschriftsteller, Prediger, christlicher Utopist, Kunstsammler, Naturforscher, Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft. In der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel befinden sich 4827 sei¬ner überlieferten Briefe, deren Gesamtzahl sich auf etwa 5300 Stücke beläuft. Vor diesem Hintergrund möchte die Herzog August Bibliothek die Erschließung der Korrespondenz in Angriff nehmen. Mit die¬sem aus der Sicht der Forschung längst überfälligen Erschließungsprojekt möchten wir zum einen die in den letzen Jahren wieder belebte Andreae-Forschung - zu nennen sind die biographischen Arbeiten Martin Brechts, die Werkausgabe unter Herausgeberschaft Wilhelm Schmidt-Biggemanns und die Untersuchungen Carlos Gillys - maßgeblich stärken und zum anderen einen substantiellen Kooperati¬onsbeitrag zur internationalen Plattform „Cultures of Knowledge", die an der Universität Oxford und der Bodleian Library Oxford unter der Leitung von Howard Hotson angesiedelt ist, leisten. Das ge¬plante Repertorium ermöglicht der Forschung erstmalig gezielt die bisher kaum genutzte Andreae-Korrespondenz zu Fragen nach dem geistlichen Gesellschaftsverständnis, der Verbindung von Natur¬erkundung und praktischer Theologie sowie frühneuzeitlicher Sozietäts- und Netzwerkbildungen hin¬zuzuziehen. Wolfenbüttel bietet sich aber nicht nur auf Grund dieser Quellenlage als Standort des Erschließungsprojektes an, sondern auch wegen der herausragenden Kompetenzen auf den Gebieten der Katalogisierung und Digitalisierung von Handschriften. Ziel ist die Erstellung eines Repertoriums als Findmittel in Form einer Online-Datenbank und im Druck, wobei die Zeitplanung und das Mengen¬gerüst genau aufeinander abgestimmt sind. Die Erschließung nach den Regeln zur Erschließung von Nachlässen und Autographen (RNA) soll mitsamt einer Digitalisierung der Dokumente in 36 Monaten erfolgen.
DFG-Verfahren
Digitalisierung und Erschließung (Wiss. Literaturversorgung und Informationssysteme)