Institutionenübergreifende Integration von Normdaten - die Zusammenarbeit zwischen Deutscher Nationalbibliothek und Deutschem Filminstitut als Prototyp für eine Normdaten-Kooperation über verteilte Bestände
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Zusammenfassend lässt sich deutlich erkennen, dass das Projekt zur stärkeren Vernetzung spartenübergreifender Datenhaltung beiträgt. Auch zeigt sich anhand der erreichten Ergebnisse aus Phase 1, dass durch die spezifischen Äquivalenzen zwischen filmportal- und GND-Personen in beiden Beständen der Projektpartner eine Steigerung von Qualität und Quantität erreicht wird. Über den offensichtlichen Nutzen für filmportal und GND hinaus zeichnet sich ab, dass alle bestehenden klassischen GND-Kooperationspartner von den Projektergebnissen profitieren. Insbesondere die GND-Update-Schnittstelle eröffnet dem Bibliothekswesen vollkommen neue Möglichkeiten. Die Möglichkeit der Mitwirkung domänenfremder Akteure, die nicht über tiefgehende Kenntnisse der spezifischen Bibliotheksformate verfügen müssen, und der Verzicht auf eine Spiegelung der vollständigen bibliothekarischen Normdaten halten Potentiale für vollkommen neue und innovative Anwendungen bereit. Derzeit noch passive GND-Akteure können künftig ohne großen Aufwand eine aktive Rolle einnehmen und gut recherchierte Daten komfortabel beziehen sowie in die GND integrieren. Es kann von einer Arbeitsentlastung bei den Bibliotheken sowie einer GND-Qualitätssteigerung ausgegangen werden. Vor allem die nachträgliche Einführung von Geschäftsprozessen für das zu etablierende Kooperationsmodell innerhalb der DNB wird die Produktivität des zu entwickelnden Kooperationsmodells durch routinierte Abläufe deutlich steigern. Die Verwaltung und Qualitätssicherung von Masseneinspielungen (Phase 1) werden durch die angedachten Konzepte zukünftig arbeitsteilig durch die DNB und den externen Kooperationspartner geleistet werden. Mit der Festlegung, GND/RDF als Transferformat für Phase 1 und Phase 2 einzusetzen, ist perspektivisch eine klare Minimierung des Aufwandes bzgl. zu spezifizierender Konkordanzen und zu entwickelnder Konversionsmodule abzusehen. Der primäre, aber einmalige Aufwand wird bei den neu einzubindenden Partnern liegen. Wie in Arbeitspaket 1 verdeutlicht, ist trotzdem ein nicht zu unterschätzender Zeitaufwand für die Initiierung einer Kooperation notwendig. Der Abgleich von eingesetztem Internformat zu GND/RDF bedarf einer gewissen Investition, die sich mit erfolgreicher Durchführung der Kooperation aber amortisiert. Das Ziel, Partner mit abweichenden Datenmodellen sowie Datenformaten an der GND-Kooperation teilhaben zu lassen, scheint erreichbar. Die gewonnenen Erkenntnisse verdeutlichen aber auch, dass nur Partner mit feingranularen Datenstrukturen erfolgreich am Kooperationsmodell teilhaben können.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
- IN2N: Cross-institutional Authority Collaboration. Proc. Int. Conf. on Dublin Core and Metadata Applications 2013, DC-2013 Linking to the Future, Lissabon, 2013
Haffner, Alexander
- Institutionenübergreifende Integration von Normdaten (IN2N). Dialog mit Bibliotheken 2013/2, Frankfurt am Main, 2013
Haffner, Alexander
- Digitale Vernetzung im Web - spartenübergreifende Normdatenkollaboration als Schlüssel zum Erfolg. AKMB-news: Informationen zu Kunst, Museum und Bibliothek, Jahrgang 20 (2014) Heft 1, S. 13-14
Haffner, Alexander
- Institutionenübergreifende Integration von Normdaten. Kooperativ gepflegte Normdaten: Das Kooperationsprojekt IN2N. info7, Heft 3/2014, S. 38-39
Eckes, Georg