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Endogene und exogene Mechanismen der Steuerung visuell selektiver Aufmerksamkeit
Antragsteller
Dr. Ralph Weidner
Fachliche Zuordnung
Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Förderung
Förderung von 2011 bis 2015
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 208358251
Die Selektion visueller Information kann sowohl extern durch sensorische Eigenschaften eines visuellen Reizes als auch endogen durch den Beobachter selbst gesteuert werden. Üblicherweise wird angenommen, dass die reizgesteuerte Selektion von Information mehr oder weniger automatisch erfolgt, während endogene Selektion willentlich gesteuert werden kann. Im vorliegenden Antrag sollen funktionelle Indikatoren beider Arten von Informationsselektion untersucht werden. Dabei steht die Frage im Vordergrund, inwieweit die reizgesteuerte Selektion völlig unabhängig von internen Einstellungen des Beobachters ist. Diese Frage wird experimentell mit Hilfe des „irrelevant distractor“ Paradigmas angegangen (Theeuwes, 1992), bei dem untersucht wird, ob ein irrelevanter aber salienter Reiz endogene Kontrollmechanismen überschreibt (attentional capture). Dieser Effekt ist möglicherweise davon abhängig, ob ein Beobachter in einem bestimmten Suchmodus agiert (Bacon & Egeth, 1994). Das Ziel der vorgeschlagenen Experimente ist es, funktionelle Indikatoren von attentional capture zu untersuchen und den Einfluss verschiedener endogener Kontrollmechanismen auf diese Prozesse zu analysieren (Bacon & Egeth, 1994; Theeuwes, 1992). Mittels funktioneller Magnetresonanztomograpie (fMRT) werden dazu die neuronalen Mechanismen untersucht, die den verschiedenen Suchmodi zugrunde liegen. So identifizierte Hirnregionen werden mit denjenigen in Beziehung gesetzt, die an „attentional capture“ beteiligt sind. Darüber hinaus werden verschiedene Vorhersagen bezüglich der Kodierung salienter aber irrelevanter Informationen auf einer funktionellen Ebene getestet und die funktionelle Konnektivität der beteiligten neuronalen Strukturen untersucht.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Person
Professor Dr. Gereon Rudolf Fink