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Der Einfluss subliminaler Reize auf kognitive Kontrollprozesse

Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2011 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 208243532
 
Kognitive Kontrolle beschreibt eine Klasse von Prozessen, die die für menschliches Verhalten typische Flexibilität ermöglichen. Solche Prozesse beinhalten die Abschirmung des Handelnden gegen ungewollte Einflüsse, die Hemmung voreiliger oder anderweitig ungewollter Antworttendenzen, und das Implementieren von neuen Stimulus-Response-Regeln. Kognitive Kontrollprozesse werden oftmals durch Ereignisse angestoßen bzw. folgen auf Ereignisse, die anzeigen, dass gewohnte Verhaltensroutinen modifiziert werden müssen. Unabhängig davon ob solche Ereignisse die Veränderung der Verarbeitungsroutine explizit signalisieren (z.B. in Form eines Stopp-Signals oder Aufgaben-Cues) oder implizit (z.B. in Form von Reaktionskonflikten oder Fehlern in vorausgehenden Versuchsdurchgängen) ist angenommen worden, dass solche Ereignisse bewusst werden müssen, um kognitive Kontrollprozesse aktivieren zu können. Forschung der letzten Jahre zeigt allerdings, dass einige Verhaltensphänomene, die als Beispiele kognitiver Kontrolle verstanden werden, durch subliminale Stimulation induziert werden können. Das beantragte Forschungsprojekt wird die Möglichkeiten und Grenzen unbewusster Aktivierung von Kontrollprozessen untersuchen, die entweder durch implizite oder explizite Ereignisse induziert werden. Einerseits legen eigene Voruntersuchungen nahe, dass Anpassungen an (kontext-)spezifische Konflikthäufigkeiten, als ein Beispiel für impliziten Aufruf kognitiver Kontrolle, nicht durch subliminale Interferenzreize ausgelöst werden kann. Das Projekt zielt darauf ab, die Gründe hierfür zu spezifizieren. Andererseits scheint die Aktivierung von Aufgabeneinstellungen durch subliminale Aufgaben-Cues möglich zu sein. Das Ziel des Projektes ist es, diesen Befund zu erhärten und die subliminale Aktivierung weiterer strategischer Änderungen der Verarbeitung, wie Speed-Accuracy-Settings oder Aufgabenpriorisierung, zu untersuchen. Beide Arten von Verhaltensexperimenten werden zudem durch das Aufdecken von EEG-Korrelaten, die mit der unbewussten Aktivierung von Kontrollprozessen einher gehen, ergänzt.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Beteiligte Person Professorin Dr. Andrea Kiesel
 
 

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