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Logische Folgerung. Erkenntnistheoretische und beweistheoretische Perspektiven.
Antragsteller
Dr. Luca Tranchini
Fachliche Zuordnung
Theoretische Philosophie
Förderung
Förderung von 2012 bis 2015
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 206616311
Die traditionelle Analyse der Beziehung logischer Folgerung nach Alfred Tarski erklärt Folgerung durch Wahrheit. Ein aktuellerer von Dag Prawitz entwickelter Ansatz ersetzt den Begriff der Wahrheit durch den des Beweises. Beiden Ansätzen gemeinsam ist die Charakterisierung der Folgerung als „Übertragung“: B ist eine logische Konsequenz von A genau dann, wenn Wahrheit (bzw. Beweisbarkeit) von A nach B übertragen wird.Beide Analysen logischer Folgerung bilden den Hauptansatzpunkt alternativer Sichtweisen darauf, wie die Bedeutungen von Sätzen einer Sprache konzipiert sein sollen. Der wahrheitstheoretische Standpunkt charakterisiert die Bedeutung eines Satzes durch die Bedingungen, die erfüllt sein müssen, damit der Satz wahr ist. Der beweistheoretische Ansatz analysiert die Bedeutung eines Satzes durch die Weise, in der er bewiesen (oder anerkannt) sein kann, d.h. ohne Bezug auf den Begriff der Wahrheit.Wir argumentieren dafür, dass die Auffassung der Folgerung als Übertragung, wie sie auch in der üblichen beweistheoretischen Semantik Anwendung findet, die Entwicklung einer wirklichen Alternative zum wahrheitstheoretischen Ansatz verhindert.Ziel der Untersuchung ist deshalb die Entwicklung einer alternativen beweistheoretischen Semantik und eines elementaren Begriffs von Folgerung, der erkenntnistheoretisch begründet ist, aber nicht auf der Idee der Übertragung beruht.Keywords: Logische Folgerung, Beweistheoretische Semantik, Bedeutungstheorie
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen