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Umweltgerechtigkeit im Stadtverkehr - Über Fallstudien in Kalifornien wird die Verteilung belastender Straßenverkehrsemissionen auf verschiedene Bevölkerungsgruppen an ihrem Wohnort untersucht, um aufbauend auf US-Forschungserfahrung empirische und methodische Lücken zu schließen.

Antragstellerin Philine Gaffron, Ph.D.
Fachliche Zuordnung Städtebau/Stadtentwicklung, Raumplanung, Verkehrs- und Infrastrukturplanung, Landschaftsplanung
Förderung Förderung von 2011 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 203045341
 
Erstellungsjahr 2014

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das Projekt hat mit einem bisher noch nicht verwendeten Methodenmix neue Erkenntnisse im Bereich Umweltgerechtigkeit und Straßenverkehr für die sechs Counties der Region Sacramento in Kalifornien geliefert. Die Kombination einer räumlich hoch differenzierten Methode für die Berechnung der Emissionsbelastungen von Liegenschaften mit der dasymetrischen Verteilung der Bevölkerung auf diese Liegenschaften auf Basis von Zensusdaten ermöglichte es, einen großen Untersuchungsraum mit hoher Detailschärfe abzudecken, ohne dass dafür eine Emissionsausbreitungsmodellierung notwendig war. Verwendet wurde das belastete Straßennetz aus dem Verkehrsnachfragemodell der Region für 2008, die Zensusdaten von 2010 und regional spezifische Daten aus dem kalifornischen Emissionsfaktorenmodell EMFAC für 2008. Zudem wurden mit der Analyse nicht nur die – in Umweltgerechtigkeitsstudien zumeist betrachteten – Wohnorte der gesamten Bevölkerung aus dem alle 10 Jahre in den USA durchgeführten Zensus abgedeckt sondern auch die Arbeitsplätze eines repräsentativen Querschnitts dieser Bevölkerung (aus einer zur Erstellung des Verkehrsnachfragemodells im Jahre 2000 durchgeführten Mobilitätsbefragung) und die Schülerschaft aller öffentlichen Schulen (Daten von 2010). Außerdem ermöglichte der Datensatz der Mobilitätsbefragung eine Untersuchung der Frage, wie groß der Einfluss von Aktivitätsmustern auf die Belastung mit Emissionen aus dem Straßenverkehr im Vergleich zur Bedeutung des Wohnortes ist. Eine Analyse der Daten mit Hilfe von räumlichen statistischen Verfahren im Vergleich zu nichträumlichen Äquivalenten hat gezeigt, dass durch räumliche Verfahren in jedem Fall statistische Modelle entstehen, die besser auf die Daten passen und somit robustere Ergebnisse liefern. Zudem widersprechen diese Ergebnisse teilweise den durch traditionelle Methoden generierten, was zeigt, dass die Anwendung nicht geeigneter statistischer Verfahren auf räumliche Daten zu fehlerhaften Schlussfolgerungen führen kann. Der hier entwickelte Methodenmix ist, abhängig von der Datenlage, problemlos auf andere räumliche und nationale Zusammenhänge übertragbar.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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