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Bedeutung des proteinurischen Tubulusharns bei Dysfunktion des transepithelialen Natriumtransports

Fachliche Zuordnung Nephrologie
Förderung Förderung von 2005 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 16133448
 
Erstellungsjahr 2017

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Über den Förderzeitraum konnten die gesteckten Ziele im Projekt TP8 in ihren wesentlichen Punkten alle erreicht und die Daten in internationalen Fachzeitschriften publiziert werden. Das zentrale Thema, Elemente der Volumenretention im renalen Tubulussystem unter proteinurischen Bedingungen bei nephritischen Erkrankungen zu identifizieren, ist intensiv bearbeitet worden. Mehrere publizierte Arbeiten widmeten sich dem Phänomen resorptiver Dysregulation bei glomerulären Defekten. Im Modell der mesangioproliferativen Glomerulonephritis bei der Ratte (anti-Thy1 Modell) wurden Veränderungen im proximal-tubulären Besatz an Membrantransportern bei signifikanter Proteinurie und abgefallener GFR bzw. Creatinin-Clearance festgestellt; eine deutliche Fragmentierung betraf den epithelialen Na-Kanal (ENaC), dessen proteolytische Spaltung, wie anderweitig hinterlegt, mit einer Volumenretention in Verbindung gebracht wurde. Ein weiteres Modell für anti-GBM-Nephritis in der Maus im Verein mit tubulärer Resorptionsstörung zeigte in die gleiche Richtung, die glomeruläre überwog hierbei die tubuläre Komponente. Aktivierung der α− und γ-Untereinheiten des ENaC wurden auch hier mit filtrierten oder örtlich aktiven Proteasen und dem Effekt proteinurischer Volumenretention in Zusammenhang gebracht. Daten zum Signalweg des atrial-natriuretischen Peptids (ANP) erbrachten im Nephritismodell einen Zusammenhang zur membranverankerten Serinprotease Corin, die den Weg zu aktivem ANP katalysiert; scharf abgesunkene Corin-Werte bei Nephritis und Proteinurie wurden in Zusammenhang mit verringerter Verfügbarkeit von ANP gebracht, diese wiederum mit distaltubulär bedingter Volumenretention. Der bei tubulo-interstitieller Beteiligung bedeutende Effekt des Zytokins TGF-ß1 wurde auf mehreren Ebenen untersucht. Im transgenen Modell eröffnete sich hier, dass dosisabhängig die Überexpression von TGF-ß1 ein Autophagieprogamm aktiviert, das zum Abbau ganzer Tubulusabschnitte führen kann, wobei Zeichen einer "epithelial-mesenchymalen Transition" nicht gefunden wurden. Zur Thematik der Krankheitsprogression wurde weiterhin die Rolle des Hypoxie-induzierbaren Faktors (HIF-alpha) über ein transgen im Nephron aktivierbares Konstrukt bei nephritischer Schädigung untersucht. Im anti-GBM-nephritischen Mausmodell wurde bei Aktivierung des HIF-alpha eine signifikante Schadensverringerung beobachtet, die auf eine benefizielle Rolle von HIF-alpha im Verlauf proteinurischer Nierenerkrankungen hinweist. Weitere Studien widmeten sich der Endozytosefunktion im proximalen Tubulus, die bei Proteinurie einerseits epitheliale Eiweißüberladung verursacht, andererseits auch die örtliche Funktion von Membranproteinen bestimmt. Die Eigenständigkeit eines renalen Renin-Angiotensinsystems wurde so beleuchtet und die Regulation des Wasserkanals AQP1 im Bürstensaum charakterisiert. Die hier geschilderten Projektergebnisse haben Anschlussprojekte ermöglicht.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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