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Fiskalische Konsolidierung im Umfeld von "financial stress": Theorie und Evidenz
Antragsteller
Professor Dr. Gernot Müller
Fachliche Zuordnung
Wirtschaftstheorie
Förderung
Förderung von 2012 bis 2021
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 201519901
Thema unserer Untersuchung sind die Auswirkungen fiskalpolitischer Konsolidierungsmaßnahmen auf die wirtschaftliche Aktivität in einem Umfeld von financial stress. Solche Maßnahmen umfassen die Reduzierung von Staatsausgaben und Transferleistungen sowie Steuererhöhungen, wie sie gegenwärtig und wohl auch in naher Zukunft in vielen OECD Ländern umgesetzt werden, um die Staatsschuld in den Griff zu bekommen. Der Begriff financial stress beinhaltet zwei Aspekte: 1) erhöhte Finanzierungskosten staatlicher und/oder privater Verschuldung aufgrund eines erhöhten Zahlungsausfallrisikos und 2) die Beschränkung der Geldpolitik dadurch, dass der Zentralbankzins nicht unter Null abgesenkt werden kann. Während Analysen in Standardmodellen und empirische Studien nahelegen, dass Konsolidierungsmaßnahmen unter normalen Umständen die wirtschaftliche Aktivität reduzieren, sind deren Auswirkungen in einem Umfeld von financial stress unklar. Wir untersuchen daher sowohl theoretisch als auch empirisch wie financial stress die Auswirkungen fiskalpolitischer Konsolidierungsmaßnehmen verändert. Besondere Ziele sind die Entwicklung eines Modells der fiskalpolitischen Transmission, das auch die Möglichkeit eines Staatsbankrotts vorsieht, die Gewinnung robuster Evidenz hinsichtlich der Wirkung fiskalischer Konsolidierungsmaßnahmen im Umfeld von financial stress, und schließlich auch die Untersuchung der Rolle von Glaubwürdigkeit für den Erfolg von Konsolidierungsmaßnahmen.
DFG-Verfahren
Schwerpunktprogramme
Teilprojekt zu
SPP 1578:
Finanzmärkte und Gesamtwirtschaftliche Entwicklung