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Die Bedeutung von Natriumkanälen beim neuropathischen Schmerz: Regulation sensorischer und axonaler Eigenschaften humaner C-Fasern durch axonale Natriumkanalleitfähigkeit

Fachliche Zuordnung Kognitive, systemische und Verhaltensneurobiologie
Förderung Förderung von 2011 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 201130775
 
Spannungsabhängige Natriumkanäle (Nav) nozizeptiver Afferenzen (C-Fasern) sind für die Aktionspotentialentstehung und Weiterleitung verantwortlich. In den letzten Jahren wurde die Bedeutung dieser Kanäle für die zugrunde liegenden Mechanismen von neuropathischen Schmerzen erkannt. Mutationen des Natriumkanalsubtyps Nav1.7 können zu Schmerzerkrankungen (z.B. Erythromelalgie) oder Unempfindlichkeit für Schmerz beim Menschen führen. Die einzige Methode, um direkt am wachen Menschen die Auswirkungen der mutierten Natriumkanäle auf die axonalen C-Fasereigenschaften zu erfassen ist die Mikroneurographie. Bisher wurden mit Hilfe der Mikroneurographie verschiedene nozizeptive C-Faserklassen am Menschen charakterisiert und die Bedeutung der Klasse der mechano-insensitiven Nozizeptoren für neuropathische Schmerzen gezeigt. Allerdings ist ungeklärt, welche axonalen Mechanismen die unterschiedlichen Nozizeptorenklassen bedingen. Wir konnten bei neuropathischen Schmerzpatienten veränderte sensorische und axonale Eigenschaften beider Nozizeptorenklassen beschreiben. Es blieb jedoch unklar, welche Mechanismen den veränderten axonalen Eigenschaften bei Patienten mit neuropathischen Schmerzen zugrunde liegen. Gegenstand dieses Antrags ist die Untersuchung des Einflusses von chemischen und physikalischen Natriumkanalmodulatoren auf axonale Eigenschaften menschlicher C-Fasern und die daraus resultierenden Veränderungen von sensorischen Eigenschaften. Es soll untersucht werden, inwiefern sich die unterschiedlichen Nozizeptorenklassen des Menschen in Bezug auf Natriumkanalleitfähigkeiten unterscheiden, da eine selektive pharmakologische Blockierung der mechano-insensitiven Fasern ein lohnendes Ziel in der Therapie neuropathischer Schmerzen wäre. Der direkte Vergleich von pharmakologisch spezifisch modulierten Natriumkanalleitfähigkeiten und axonalen Kenndaten von Patienten mit neuropathischen Schmerzen, bei denen durch Mutationen Natriumkanalleitfähigkeiten verändert sind, soll die Rolle von axonalen Natriumkanälen beim neuropathischen Schmerz spezifizieren.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Norwegen
Beteiligte Person Professorin Dr. Ellen Jorum
 
 

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