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SPP 1594:  Topologisches Design hochfester Gläser

Fachliche Zuordnung Materialwissenschaft und Werkstofftechnik
Förderung Förderung von 2012 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 198574154
 
Erstellungsjahr 2021

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Hauptziel des SPP 1594 war die Erforschung der Auswirkung strukturchemischer Eigenschaften anorganischer Gläser auf deren mechanisches Verhalten. Während Gläser - hinsichtlich ihrer intrinsischen (theoretischen) Eigenschaften - zu den mechanisch stabilsten Materialien gehören, die in großem Maßstab herstellbar sind, erfüllen reale Anwendungen dieses Versprechen in der Regel nicht. Grund dafür ist die Spannungsverstärkung an mikroskopischen Defekten: bei Vorhandensein solcher Defekte kann die lokal wirkende mechanische Spannung um Größenordnungen höher sein als die makroskopische (extern angelegte) Spannung. Wenn - wie bei spröden Gläsern - das Material nicht durch lokale plastische Verformung reagieren kann, kann diese Spannungsüberhöhung nicht abgebaut werden und es kommt zum Materialversagen. Der Schlüssel zu diesem Problem ist das Verständnis lokaler Verformungsmechanismen und deren Anpassung durch die chemische Zusammensetzung des Glases. Im Fokus des SPP 1594 standen daher Volumeneigenschaften, die dem mechanischen Verhalten zugrunde liegen, sowie deren Strukturabhängigkeit auf mittleren Längenskalen (als Topologie bezeichnet). Zentrales Thema war die Ableitung derartiger Korrelationen für die Formulierung hochfester Gläser. Es wurde erwartet, dass durch die gemeinsame Behandlung anorganischer Oxidgläsern und metallischer Gläser wichtige Synergien hinsichtlich der grundlegenden Strukturbildungsprozesse zwischen hochvernetzten Gittern und Packungsstrukturen erhalten werden können. Dabei standen das Erreichen eines Konsensniveaus und synergistischer Ansätze im Mittelpunkt der ersten Finanzierungsperiode, während die zweite Periode sich auf bestimmte technische Fortschritte konzentrieren sollte. Insgesamt wurden unter Beteiligung von je 2-3 Projektleitern 11 eng vernetzte Forschungsprojekte durchgeführt (von denen 7 über zwei Finanzierungsphasen liefen). Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts konnten 21 junge Forscherinnen und Forscher anhand ihrer im Rahmen des SPP durchgeführten Arbeiten erfolgreich promoviert werden. Die dabei erzielten Forschungsergebnisse wurden in mehr als 90 von Experten begutachteten Veröffentlichungen publiziert. Im Rahmen des Programmes wurden zudem zwei hochranging besetzte Konferenzen organisiert, aus denen sich eine breite Palette von Spin-off- und Follow-Up-Perspektiven ergaben.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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