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Vulkanische Signaturen der Toba Eruption (73 ka B.P.) im EDML Eiskern (Antarktis) und Sedimentbohrkernen des südlichen Ozeans: Hinweise auf Klimaeinflüsse und klimatische Telekonnektionen.

Fachliche Zuordnung Mineralogie, Petrologie und Geochemie
Förderung Förderung von 2011 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 197691157
 
Die Toba Eruption (73 ka B.P., Indonesien) ist das größte vulkanische Ereignis im Quartär. Neun gemeinsame Lagen von vulkanischer Schwefelsäure (H2SO4) konnten zwischen 74 und 76Ka sowohl im Eiskern vom EDML in der Antarktis wie auch im Eiskern NGRIP in Grönland (Svensson, Kipfstuhl, Kohno et al., 2013) identifiziert werden. Die gemeinsamen Lagen zeigen einen antiphasischen Verlauf des delta-18O Profils, ein Hinweis auf klimatische Telekonnektionen. Das Vorhandensein der gemeinsamen Lagen in Süd- und Nordpolargebieten läßt vermuten, dass die H2SO4 Aerosole sich bis in die Stratosphäre verteilten, viel Sonnenenergie absorbierten und zu einer globalen Abkühlung führten. Eine glaziologische Abschätzung der Menge an Aerosol für jedes Signal ( (> 120 Mt H2SO4) übertrifft die Menge der Tambora Eruption in Indonesien (109 Mt H2SO4), die die Oberflächentemperatur um ca. 0.7°C erniedrigte. Dieses Projekt sucht nach eindeutigen Belegen für eine vulkanische Herkunft des Toba Signals im EDML Eiskern durch (1) den direkten Nachweis von vulkanischen Glasfragmenten in den neun Lagen, und (2) durch den Nachweis von massenunabhängigen Fraktionierungen von Schwefelisotopen, die nur während des Transports vom Vulkan bis in die Antarktis durch die hohe UV Strahlenbelastung in der Stratosphäre induziert werden können.
DFG-Verfahren Infrastruktur-Schwerpunktprogramme
 
 

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