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Synthese, Prozessierung und in vivo Abbauverhalten von Magnesiumphosphat-Mineralen für den Knochenersatz

Antragstellerinnen / Antragsteller Professor Dr. Uwe Gbureck; Professorin Dr. Anita Ignatius
Fachliche Zuordnung Zahnheilkunde; Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
Orthopädie, Unfallchirurgie, rekonstruktive Chirurgie
Förderung Förderung von 2011 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 196990445
 
Erstellungsjahr 2016

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Im Projekt wurde das in vitro und in vivo Verhalten verschiedener, mineralischer Knochenzemente in Bezug auf ihr Resorptionspotential und die Knöcherne Regeneration untersucht. Als Matrices wurden Formulierungen, die sowohl Calciumhydrogenphosphat Dihydrat (CaHPO4·2H2O, Bruschit), als auch Magnesiumammoniumphosphat Hexahydrat (MgNH4PO4·6H2O, Struvit) bilden, in Abhängigkeit der Porosität eingesetzt. Als Referenz diente jeweils ein Zement aus α-Tricalciumphosphat, der zu gering löslichem, calciumdefizitärem Hydroxylapatit abbindet. Die Untersuchungen umfassten: (1) die Bestimmung der in vitro Zytokompatibilität anhand einer osteoblastären Zelllinie, (2) das in vitro Resorptionspotential durch Kultivierung von Raw 264.7 Makrophagen und deren Fusionierung zu Osteoklasten sowie (3) die orthotope und heterotope Implantation im Schafsmodell zur Ermittlung des in vivo Abbaus und der knöchernen Remodellierung. In vitro zeigte sich, dass bei Bruschit-Zementen dem zugesetzten Abbindeverzögerer biologisch eine maßgebliche Rolle zu Teil kommt. Speziell die gängiger Weise aufgrund sehr guter Materialcharakteristika verwendete Citronensäure erwies sich in Zellkulturuntersuchungen als zytotoxisch sowohl für osteoblastäre als auch osteoklastäre Zellen. Dies erklärt auch die Tatsache, dass wie beschrieben, Bruschitzemente im Versuch trotz der Abwesenheit eine Phasenumwandlung auch nach 10 Monaten Liegedauer im orthotopen Knochenlager nur geringfügig abgebaut wurden. Demgegenüber konnte für die neue Materialklasse der Struvit-Zemente eine nahezu quantitative knöcherne Remodellierung nach 10 Monaten beobachtet werden. Der Abbau der Zemente erfolgt dabei zweiphasig: initial (bis 4 Monate) wurde die Binderphase Struvit aus dem Zement gelöst, hiernach erfolgte dann die Auflösung der bei der Zementreaktion nicht umgesetzten Trimagnesiumphosphat (Farringtonit) Phase.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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