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Flüstergalerieresonatoren aus Lithiumniobat: Optimierung der Güte und Frequenzstabilität - Physikalische Grenzen

Fachliche Zuordnung Optik, Quantenoptik und Physik der Atome, Moleküle und Plasmen
Förderung Förderung von 2011 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 196391898
 
Erstellungsjahr 2016

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Lithiumniobat wird aufgrund seiner großen elektro-optischen und nichtlinear-optischen Koeffizienten seit Jahrzehnten für elektro-optische Modulatoren und zur optischen Frequenzkonversion eingesetzt. In den letzten Jahren ist ein neuer Weg zur Miniaturisierung optischer Komponenten aus Lithiumniobat eingeschlagen worden: die Verwendung des Materials als Flüstergalerieresonator. Mit Hilfe dieses Ansatzes sind millimetergroße optische Frequenzkonverter demonstriert worden, die bereits bei Eingangsleistungen im zweistelligen Mikrowatt-Bereich einige zehn Prozent Effizienz erreichen. Der Einsatzbereich von Flüstergalerieresonatoren aus Lithiumniobat hängt stark von der erreichbaren Güte und Frequenzstabilität ab. Im Rahmen dieses Projektes konnten wir zeigen, dass neben den fundamentalen Verlustmechanismen Interband-Übergang, RAYLEIGH-Streuung und Multiphononen- Absorption auch Verunreinigungen mit Eisen, Kupfer und Wasserstoff die Güte limitieren. Letztere können durch eine geeignete Wärmebehandlung deutlich verringert werden während die thermische Oxidation von Eisen keine Verbesserung der Güte ermöglicht. Die dazugehörige Absorptionsbande um 1 µm Wellenlänge wird durch eine andere ersetzt, die dem Kupfer zugeordnet werden kann. Ab Lichtleistungen im Milliwatt-Bereich stellt stimulierte RAMAN-streuung einen Verlustkanal für das umlaufende Licht mit bis zu 25 % Effizienz dar. Hier konnten wir eine zuvor unbekannte Vorwärts-Rückwärts-Asymmetrie nachweisen. Weiterhin kann bei außerordentlich polarisiertem Licht mit Wellenlängen zwischen 400 und 1000 nm Wellenlänge bereits bei 100 µW Eingangsleistung optisch-parametrische Oszillation auftreten. Die Frequenzstabilität wird für sichtbares Licht durch den photorefraktiven Effekt limitiert. Der lässt sich weitestgehend durch Dotierung mit 5 % MgO eliminieren. Weiterhin sorgen Temperaturschwankungen unter anderem über den pyroelektrischen Effekt für zeitliche Frequenzverschiebungen. Eine Temperaturstabilisierung im Millikelvin-Bereich schafft hier Abhilfe.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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