Temporale Existenz und ontologischer Indeterminismus in Minkowskis Raum-Zeit
Zusammenfassung der Projektergebnisse
In Bezug auf die Raumzeit der Speziellen Relativitätstheorie sollte das Verhältnis geklärt werden zwischen dynamischen vs. statischen Auffassungen zeitlicher Existenz und deterministischen vs. indeterministischen Naturgesetzen. Intuitiv liegt nahe, dass die offene Zukunft des Indeterminismus nur vor dem Hintergrund dynamischer Zeit-Wirklichkeitsauffassungen verständlich ist, während der Determinismus als statisch erscheint. Stattdessen spielt die Hauptrolle vielmehr, welchen philosophischen Status man den Naturgesetzen gibt. Wir haben zwei Pakete: Die Humesche Metaphysik, wonach es keine notwendigen und keine existentiellen Abhängigkeiten zwischen Ereignissen in der Welt gibt, zusammen mit der Sicht der Welt als Block-Universum. Auf der anderen Seite die Metaphysik der Kräfte, wonach frühere Ereignisse spätere produktiv-kausal hervorbringen, zusammen mit dynamischer temporaler Existenz. Gegen diese These wurde von Seiten einer Vortrags-Audienz eingewendet, dass auch ein ‚Humescher Präsentismus‘ vertreten werde und also könne. Diesem Einwand konnte erfolgreich widersprochen werden, sodass als Ergebnis zumindest die erste Hälfte der These gestützt wurde: Humesche Metaphysik setzt Block-Universum voraus, unabhängig davon, ob die Naturgesetze deterministisch oder indeterministisch sind.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
- Zeit-Wirklichkeit-Persistenz, mentis: Paderborn 2012 (Abschnitt „A.3.1“ S. 178-185)
C. Friebe