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Interferenz im Episodischen Gedächtnis: Die Rolle kortikaler Reaktivierung
Antragstellerin
Professorin Dr. Maria Wimber
Fachliche Zuordnung
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung
Förderung von 2011 bis 2013
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 195504211
Unser episodisches Gedächtnis erlaubt es uns, Ereignisse unserer persönlichen Vergangenheit wiederzuerleben. Die Kapazität, solche Erinnerungen zu speichern, ist theoretisch unbegrenzt. Gerade diese riesige Menge an verfügbaren Erinnerungen erschwert es jedoch, ein bestimmtes Ereignis abzurufen. Insbesondere ist die Gedächtnisleistung immer dann beeinträchtigt, wenn sich ähnliche Ereignisse gegenseitig beim Abruf stören, was man auch als Wettbewerb oder Interferenz bezeichnet. Obwohl Interferenz ein zentraler Bestandteil vieler moderner Gedächtnistheorien ist, gibt es bislang auf neuronaler Ebene kaum direkte Hinweise auf das Entstehen von Interferenz. Der hier beschriebenene Forschungsplan basiert auf der Hypothese, abgeleitet aus kognitiven Gedächtnismodellen, dass Interferenz immer dann entsteht, wenn ein Hinweisreiz ("cue") mehr als einen Gedächtnisinhalt gleichzeitig aktiviert. Der Aktivierungszustand eines Gedächtnisinhaltes wird dabei mit Hilfe multivariater Mustererkennung bestimmt, wobei diese Methode sowohl auf funktionell-bildgebende (Experiment 1) als auch auf elektrophysiologische (Experiment 2) Daten angewandt wird. In Experiment 3 wird zudem die Hypothese untersucht, dass kognitive Kontrollmechanismen, unterstützt vom präfrontalen Kortex, Interferenz beseitigen können, indem sie den Aktivierungezustand interferierender Gedächtnisinhalte reduzieren. Mit Hilfe neuester Analysemethoden soll somit eine etablierte Modellannahme der kognitiven Gedächtnisforschung direkt auf neuronaler Ebene überprüft werden.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien
Internationaler Bezug
Großbritannien
Gastgeber
Professor Michael Anderson, Ph.D.