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Charisma des Fremden. Ästhetiken religiöser Transferprozesse in Mittelalter und Früher Neuzeit

Fachliche Zuordnung Kunstgeschichte
Förderung Förderung von 2011 bis 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 194713532
 
Das Projekt untersucht in wechselseitiger, christlicher und nicht-christlicher Perspektiveden ästhetisch bestimmten Umgang mit dem jeweils fremden Sakralen und die Diskurse, die seine Wahrnehmung, seine Wertbesetzung und Konzeptualisierung in der Vormodernehervorbrachten. Die vielfältigen, negativ wie positiv konnotierten Manifestationsformen, in denen das religiöse Fremde dabei in Erscheinung trat, zeugen davon, dass diese Diskursivierung nicht nur in je wechselnder Polarisierung als Abgrenzung oder als Aneignung geschah, sondern zugleich als Neu-Bestimmung und Re-Lektüre des eigenen Heiligenwirksam wurde. Die Unterprojekte richten sich einerseits auf die Adaption frühchristlicher bzw. byzantinischer Formen und Inhalte in den seit dem späten 13. Jahrhundert in Italien aufkommenden Thebais-Darstellungen und andererseits auf die Produktion christlicher Bilder für den islamischen Raum und deren Rezeption vor Ort während des konfessionellen Zeitalters. Gemeinsam gilt es anhand von fallorientierten Studien darzulegen, wie das fremde Sakrale in künstlerische Dispositive überführt wurde, deren Aussagekraft sich nicht in den Topoi von In- oder Exklusion erschöpft, sondern bei denen die ästhetische Inszenierung des Fremden als Auratisierung bzw. als Erneuerung der charismatischen Wirksamkeit der Bilder fassbar wird. Damit wird zugleich der Frage nachgegangen, inwiefern solche Verfahren einer genuinen Neusemantisierung durch Ästhetisierung bereitsein maßgebliches Ferment für jene Sakralisierung des Ästhetischen in sich bargen, die seit der Renaissance als zunehmende Divinisierung des Kunstschönen zutage trat.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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