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SFB 1002:  Modulatorische Einheiten bei Herzinsuffizienz

Fachliche Zuordnung Medizin
Biologie
Förderung Förderung von 2012 bis 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 193793266
 
Herzinsuffizienz bleibt eine der größten medizinischen und sozioökonomischen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Trotz großer Erfolge bei den Behandlungsverfahren ist die mit der Herzinsuffizienz einhergehende Morbidität und Mortalität weiterhin hoch. Im fortgeschrittenen Stadium bleiben häufig nur palliative Behandlungsoptionen. Als modulatorische Einheiten bezeichnen wir funktionelle zelluläre und intrazelluläre Einheiten bzw. genetische Prinzipien, die mögliche neue Therapietargets darstellen. Der Fokus des SFB 1002 liegt auf solchen modulatorischen Einheiten, die in Krankheitsmodellen im Tier oder bei menschlicher Herzinsuffizienz gestört und ursächlich mit der Krankheit verbunden sind. So entstanden aus der Arbeit des SFB in der 2. Förderperiode neue Einblicke in die enge, krankheitsrelevante Verknüpfung von Strukturen der elektromechanischen Kopplung mit anderen Zellorganellen sowie ihre morphologischen und funktionellen Besonderheiten. Daraus ergaben sich Impulse für die im SFB breit angelegte Untersuchung von Calcium- und Natrium-abhängigen Signalprozessen sowie der auf ihnen aufbauenden Kopplung von elektrischer Erregung und Kontraktion. Technisch kombiniert der SFB molekulare Analysen und hochauflösende Mikroskopie mit einer breiten Palette von Krankheitsmodellen und humanen Proben. Sowohl die Markierung von Molekülen als auch die genetische Manipulation von humanen Stammzell-Modellen wurden und werden fortlaufend weiterentwickelt, um mechanistische Zusammenhänge aufklären zu können. Das übergeordnete Ziel des SFB 1002 ist es, neue Therapieverfahren zur Behandlung der Herzinsuffizienz zu entwickeln. In der letzten Förderperiode haben wir beispielsweise die Methylierung des RASAL1-Gens als einen wesentlichen Mechanismus der Fibroseentstehung im Myokard identifiziert. Durch die Arbeit des SFBs konnten wir somit ein Therapietarget detektieren, welches nun als Therapieansatz in einer ersten klinischen Studie getestet wird. Zusätzlich zur Fibrose werden wir in der 3. Förderperiode Störungen der Calcium-Freisetzung und -Sequestrierung sowie des Energiestoffwechsels als krankheitstreibende und daher therapeutisch vielversprechende Ansatzpunkte verfolgen. Dabei stellt die in der 2. Förderperiode aufgebaute humane Biobank eine einzigartige Ressource dar, um die Erholung der Herzfunktion zusammen mit der klinischen Verbesserung von Patienten mit Herzinsuffizienz nach einem minimalinvasiven Ersatz der Aortenklappe mechanistisch zu untersuchen.Zusammenfassend wird der SFB 1002 die der Herzinsuffizienz zugrundeliegenden pathophysiologischen Mechanismen weiter aufklären. Die Breite der komplementären Ansätze und Modelle im SFB 1002 ermöglicht es, konzeptionellen Lücken und neue therapeutischen Ansätze zu identifizieren. Insbesondere die Untersuchung von humanen Proben und klinischen Daten derselben Patienten vor und nach therapeutischen Eingriffen erlaubt uns, das Verständnis für die Ursachen der verschiedenen Formen der Herzinsuffizienz zu verbessern und damit individuell zugeschnittene Therapien zu entwickeln.
DFG-Verfahren Sonderforschungsbereiche

Abgeschlossene Projekte

Antragstellende Institution Georg-August-Universität Göttingen
 
 

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