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Das polykulturelle Henge-Monument von Pömmelte. Ein zentraler Kommunikations- und Interaktionsort

Fachliche Zuordnung Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung Förderung von 2011 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 193575394
 
Innerhalb des Moduls A2 der ehemaligen Forschergruppe FOR550 wurde die frühestbronzezeitliche Kreisgrabenanlage Pömmelte-Zackmünde umfassend systematisch untersucht und ausgewertet. Dadurch konnte eine Einsicht in die komplexe Gesamtstruktur eines solchen Kultplatzes erlangt und zur Klärung seiner Bedeutung und Funktion innerhalb der frühbronzezeitlichen Zivilisation beigetragen werden. In diesem Forschungsantrag geht es im Wesentlichen darum, Pömmelte und vergleichbare Anlagen in ihrer Funktion als Stabilisatoren solcher polykulturellen komplexen Gesellschaften am Ende des 2. Jts. v. Chr. zu verstehen, wie sie auch für Mitteldeutschland vorliegen. Die Archäologie zeigt, dass Pömmelte ein Ort war, der sowohl von den Trägern der mitteleuropäischen Kultur mit Schnurkeramik, der Glockenbecher Kultur und der ältesten Aunjetitzer Kultur gleichermaßen frequentiert wurde. Hier wurde der komplexe gesellschaftliche Alltag durch aufwändige Rituale begleitet und harmonisiert. Wie und vor allem auch welche Interaktionen fanden aber konkret an dieser zentralen Begegnungsstätte statt? In welchem Verwandtschaftsverhältnis stehen die einzelnen Kulturen zueinander? In welchem Verhältnis stehen die Toten aus den Opferschächten und aus den Gräbern zueinander? Gibt es Hinweise auf Mobilität einzelner Bevölkerungskreise? Zur Klärung dieser Fragen sind umfangreiche naturwissenschaftliche Untersuchungen geplant (aDNA, Strontium- und Sauerstoffisotopie usw.). Außerdem zeigen Luftbilder, dass Pömmelte ähnlich Stonehenge in eine komplex inszenierte Rituallandschaft eingebettet ist. Um diese zu ergründen, sind ebenfalls umfangreiche geophysikalische und ökoarchäologische Untersuchungen notwendig.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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