Detailseite
Chufu 01/01 - eine pharaonische Wüstenstation und ihr landschaftsarchäologischer Kontext
Antragsteller
Professor Dr. Hans-Joachim Gehrke, seit 3/2008; Dr. Rudolph Kuper
Fachliche Zuordnung
Ägyptische und Vorderasiatische Altertumswissenschaften
Förderung
Förderung von 2006 bis 2009
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 18878923
Für die ägyptologische Forschung stellte die Westwüste Ägyptens außerhalb der Oasen bis vor kurzem eine terra incognita dar. Mit der Entdeckung einer ausgebauten Wüstenstation des Pharao Cheops und seines Sohnes Radjedef, deren Untersuchung dieser Antrag gilt, wird erstmalig, und zwar bereits für die 4. Dynastie, eine massive pharaonische Präsenz in der Wüste westlich der Oase Dachla greifbar. Trotz ausführlicher hieroglyphischer Felsinschriften sind Gründe und nähere Umstände dieser aufwendigen, über 500 km vom Zentrum des Reiches wegführenden Unternehmungen nur durch eine vollständige Ausgrabung dieser einzigartigen Fundstätte zu klären. Hierzu konnte bei einer Testgrabung bereits eine über 1 m mächtige Schichtenfolge erfaßt werden, die neben pharaonischen Funden auch Hinweise auf die Anwesenheit einer offenbar autochthonen Bevölkerung erbrachte. Außer der grundlegenden Frage nach dem gegenseitigen Verhältnis dieser beiden Gruppen wäre hier überhaupt schon der Nachweis einer Besiedlung während dieser Periode bereits fortgeschrittener Aridität von erheblicher klimageschichtlicher Relevanz. Hierzu verspricht der ausgezeichnete Erhaltungszustand botanischer und zoologischer Reste ebenso gute Aufschlüsse wie eine eingehende Analyse der hier wie an mehreren benachbarten Stationen vorkommenden Felsgravierungen. Für das Vorhaben steht ein eingearbeitetes Grabungsteam sowie die für längerfristige Forschungsarbeiten unter extremen Wüstenbedingungen erforderliche Logistik zur Verfügung.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Ehemaliger Antragsteller
Professor Dr. Hermann Parzinger, bis 2/2008