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Studien zu Form Entwicklung und theologiegeschichtlicher Einordnung von Baruch 4-5

Fachliche Zuordnung Katholische Theologie
Förderung Förderung von 2011 bis 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 186904663
 
Obwohl das wissenschaftliche Interesse an der vielfältigen Literatur des frühen Judentums - auch Judentum der Zeit des Zweiten Tempels genannt - in den vergangenen Jahrzehnten geradezu sprunghaft angewachsen ist, sind viele Texte noch immer nur unzureichend erforscht: Dies gilt überraschenderweise auch für das (aus katholischer Sicht) deuterokanonische bzw. (aus protestantischer Perspektive) apokryphe Buch Baruch, ein heute in griechischer Sprache überlieferter Text, der wohl auf das 2. Jahrhundert v.Chr. zurückgehen dürfte. Deutlich erkennbare Zeichen sprachlicher, formaler wie literarischer Inkohärenz des Textes machen es wahrscheinlich, dass das heute überlieferte Buch Baruch redaktionell aus ursprünglich selbständigen Einheiten zusammengesetzt wurde. Zu den exegetisch schwierigsten wie auch theologisch ergiebigsten Abschnitten des Textes gehört Bar 4,5-5,9. Dieser das Buch Baruch abschließende Text ist nicht nur als wichtiges Zeugnis dafür von Interesse, welche Rolle die Heilige Stadt Jerusalem für die Identität (zumindest einiger) frühjüdischer Gruppierungen spielte. Auch andere für das Verständnis des Judentums zum Teil bis heute wichtige Themen wie etwa das Verhältnis zwischen Gott, seinem Volk und den Fremdvölkern sowie die sich daraus ergebenden Hoffnungsperspektiven für Israel finden sich hier verarbeitet.Durch genaue strukturelle, semantisch-lexikographische sowie intertextuelle Analysen soll die Frage der Entstehung und redaktionellen Einbettung des Abschnitts in das bestehende Buch Baruch beleuchtet werden. Das sich dabei abzeichnende theologische Profil des Abschnitts soll helfen, seinen geistes- wie sozialgeschichtlichen Ort besser als bisher zu bestimmen. Gleichzeitig kann damit unser komplexer werdendes Bild des frühen Judentums um neue Facetten bereichert werden. Dieses wiederum ist als Wurzel des Christentums wie auch des rabbinischen Judentums bis heute von höchster religionsgeschichtlicher Relevanz.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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