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Pulsation und Mikrorhythmik. Metrische Timing-Patterns in fünf Musikkulturen Westafrikas (Mali und Ghana)

Antragsteller Dr. Rainer Polak
Fachliche Zuordnung Musikwissenschaften
Förderung Förderung von 2010 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 186108581
 
Metrische Pulsation spielt eine zentrale Rolle als Bezugsrahmen bei der Wahrnehmung rhythmischer Musik. Das theoretische Konzept der Pulsation betont die zeitliche Gleichmäßigkeit linearer Schlagfolgen, die Musiker und Hörer aus rhythmischen Texturen abstrahieren. Die empirische Rhythmusforschung zeigt jedoch, dass in Bezug auf einige Musikformen gerade die ungleichmäßige (mikrorhythmisch asymmetrische) Unterteilung des Grundschlags ein Schlüsselfaktor für die Qualität des Rhythmischen ist. Zu diesen Formen zählen der Wiener Walzer, die brasilianische Samba und nicht zuletzt der Jazz; der Begriff des swing feel im Jazz ist eng mit dem Phänomen asymmetrischer Grundschlagsunterteilung assoziiert. Jenseits der genannten Musikformen (Walzer, Samba, Jazz) weist die Rhythmusforschung allerdings große Defizite bei der Beschreibung der Diversität, Verbreitung und Varianz metrischer Timing-Patterns auf. Im Zentrum des empirischen Forschungsvorhabens steht die computergestützte Analyse des Timings von Perkussionsmusikformen fünf ethnischer Gruppen in Mali und Ghana. Ausgehend von intensiven Vorarbeiten des Antragstellers zur Djembe-Musik aus Mali, entwirft das Vorhaben erstmals einen vergleichenden Ansatz, der die großen Stilareale Westafrikas umfasst. Die Regionalstudie verspricht einen systematischen Beitrag sowohl zur afrikanistischen als auch zur allgemeinen Rhythmustheorie, deren vergleichende Grundlegung zunehmend ernst genommen wird.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Großbritannien, Israel, Norwegen, USA
 
 

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