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Die Konjunktur- und Strukturkrisen der "langen" siebziger Jahre. Verlauf, Wahrnehmung und Bewältigung im Saarland 1966-1982
Antragstellerin
Professorin Dr. Margrit Grabas
Fachliche Zuordnung
Wirtschafts- und Sozialgeschichte
Förderung
Förderung von 2010 bis 2013
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 185637663
Das Projekt untersucht in wirtschafts- und sozialhistorischer Perspektive die Rezessionen von 1966/7, 1974/5 und 1981/2 und konzentriert sich auf die Wechselwirkungen zwischen dem Verlauf der Wirtschaftskrisen und deren Widerspiegelung im Krisenbewusstsein der Unternehmer/Investoren, Arbeitnehmer/Konsumenten und Politiker. Dabei wird mit dem Saarland eine Region in den Blick genommen, die in diesem Zeitraum ein typisches Beispiel für die Überlagerung montanindustrieller Strukturkrisen und mehrerer konjunktureller Einbrüche darstellte und die durch ihre mitteleuropäische Grenzlage die Untersuchung dieser Krisen in ihren transnationalen Bezügen in einem grenzübergreifenden deutsch-französisch-luxemburgischen Wirtschaftsraum zulässt. Die in der bisherigen Projektlaufzeit behandelten Arbeitsschwerpunkte des Krisenverlaufs, der Krisenwahrnehmung und der Krisenbewältigungsstrategien sollen in der Fortsetzungsphase weiterverfolgt und dabei insbesondere der Zusammenhang zwischen Krisenbewusstsein und Initiierung, Durchsetzung und Subventionierung von Krisenbewältigungsmaßnahmen beleuchtet werden. Vertiefend wird dabei vermehrt die Rolle der Gewerkschaften und der Krisenbewältigungspolitik der Europäischen Gemeinschaft in den Blick genommen. Die Erscheinungsmerkmale der Krisen auf Unternehmensebene sollen am Fallbeispiel der transnationalen Krisenbewältigung in den stark betroffenen Stahl-Unternehmen Saarstahl (sowie den Vorgängerunternehmen) und ARBED untersucht werden. Abrundend erfolgt weiter die Analyse der Krisenbewältigungsstrategien durch die Politik, wobei im Untersuchungsgebiet die Subventionierung der alten Industrien zur Gewährleistung eines sozialverträglichen Abbaus der Arbeitskräfte sowie zur Förderung des Strukturwandels eine zentrale Rolle spielte. Krisen werden im Projekt als historische, ganz direkt und unmittelbar von den zeitgenössischen Akteuren wahrgenommene und erlebte" durch Unsicherheit und Verlust geprägte "Wirklichkeit verstanden, die eine auf kurze Zeit zusammengedrängte Steuerungsrelevanz individuellen und kollektiven Verhaltens besitzen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen