Geomorphologische Untersuchungen zur jungquartären Klima- und Landschaftsgeschichte des Hala Hu (Qilian Shan, China)
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Im Rahmen des Projektes Geomorphologische Untersuchungen zur jungquartären Klima- und Landschaftsgeschichte des Hala Hu (Qilian Shan, China), wurden detaillierte Kartierungen glazialgeomorphologischer Formen und äolischer Sedimente im Umfeld des Sees durchgeführt. Es wurden vier verschiedene Moränenstände erfasst. Die äußersten beiden Endmoränenbögen zeigen eine ausgeprägte Vorlandvergletscherung. Nach OSL Datierungen überlagernder äolischer Sande ist der äußerste Moränenbogen mindestens in der vorletzten Eiszeit (MIS6) abgelagert worden. Der kleinste Gletschervorstoß erfolgte zur Zeit der kleinen Eiszeit vor ca. 300 Jahren. Für die beiden mittleren Moränenbögen kann zum jetzigen keine Alterseinschätzung geliefert werden. Die äolischen Sedimente zeigen zwei markante Prozessregionen. Während in den eigentlichen Beckenbereichen der äolische Transport von Sand dominiert, kommen im Gebirge hauptsächlich Schluffe zur Ablagerung. Diese Schluffe werden durch die weit verbreiteten Solfluktionsdecken gebunden. Aufgrund der hohen periglazialen Aktivität im Raum, wird die Bildung von reinen Lösssedimente, wie sie aus den Randbereichen des Qilian Shan aus eigenen Untersuchungen bekannt sind, unterbunden. Erst Datierungen zeigen, dass die Sande um 100 ka sowie am Übergang vom Pleistozän ins Holozän abgelagert wurden. Für die verlagerten Lösse im Gebirge wurde ein Spätholozänes Alter ermittelt.