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Platons Formen vor dem Hintergrund von Aristoteles' Unterscheidung zwischen Eigenschaften und generischen Dingen

Applicant Dr. Boris Hennig
Subject Area History of Philosophy
Term from 2010 to 2013
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 182768983
 
Aristoteles unterscheidet zwischen (1) Einzeldingen, (2) Eigenschaften und (3) Sachen, die von Einzeldingen gesagt werden, aber nicht als Eigenschaften in ihnen sind. Dass A von B gesagt wird, ohne in B zu sein, bedeutet, dass B als ein A klassifiziert wird. Wenn z.B. Mensch von Sokrates gesagt wird, wird Sokrates als Mensch klassifiziert und Mensch ist nicht in Sokrates. Im Allgemeinen muss das, was klassifiziert wird, denselben ontologischen Status haben wie das, als was es klassifiziert wird. Z. B. kann man einen Menschen nicht als Eigenschaft klassifizieren, sondern nur als Menschen, Säugetier, Lebewesen, etc. Andererseits betont Aristoteles, dass das, als was ein Einzelding klassifiziert wird, nicht selbst ein Einzelding sei. Also muss es nicht-einzelne Dinge geben, die ansonsten denselben ontologischen Status haben wie Einzeldinge. Diese Dinge sollen hier als generische Dinge bezeichnet werden. Da es in der modernen Prädikatenlogik keine generischen Dinge gibt, können wir möglicherweise von Aristoteles lernen. Platon geht davon aus, dass alle Formen (= Ideen) auf sich selbst zutreffen. Z.B. ist die Form Mensch selbst ein Mensch und die Form Weiß selbst weiß. Aristoteles kann dieser These nur dann zustimmen, wenn Formen generische Dinge sind. Der Mensch, als der Sokrates klassifiziert wird, ist selbst ein Mensch. Die Eigenschaft rund, die in einer Kugel ist, ist dagegen nicht selbst rund. Das legt die Vermutung nahe, dass platonische Formen generell keine Eigenschaften sind, sondern so etwas wie generische Dinge (z.B. das generische Schöne oder der generische Mensch). Diese Vermutung soll geprüft werden.
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