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Skopische Medien: Synthetische Akteure, Institutionen und Ausdifferenzierung synthetischer Situationen
Antragstellerin
Professorin Dr. Karin Knorr Cetina
Fachliche Zuordnung
Soziologische Theorie
Förderung
Förderung von 2010 bis 2017
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 181739125
Ziel des Projekts ist die vergleichende Untersuchung der Herstellung, Funktionsweise und Konsequenzen für eine Theorie globaler sozialer Formen von skopischen Medien In den Bereichen globale Finanzen, Militär, Medizin, Extremsport sowie Telepräsenz-basierte Interaktion; die Wahl der Bereiche richtet sich auf globale, nationalstaatlich-kolIektive, interaktionale und körperliche Ebenen des Einsatzes skopischer Systeme. Der Begriff 'skopische Medien' steht für Beobachtungs- und Bildschirmtechnologien, die distante bzw. unsichtbare Phänomene situational präsent machen, damit neue bzw. entfernte Beobachtungsräume sowie Informationswelten erschließen, sowie die Grenzen zwischen Situation bzw. System und Umwelt kontinuierlich verschieben. Durch skopische Medien werden der Hypothese nach soziale Situationen in synthetische Situationen transformiert, Face-to-Face Beziehungen durch Face-to-Screen Beziehungen ersetzt, sowie Netzwerkkoordination durch skopische Koordination abgelöst; skopische Medien implizieren eine Alternative zu in der Literatur postulierten Netzwerkgesellschaften als Konsequenz der Einbettung von Informations-und Kommunikationstechnologien in alle Lebensbereiche. Die synthetische Situation wird als eine mögliche Grundeinheit globaler sozialer Formen verstanden, deren Aufklärung einerseits direkt zur Weltgesellschaftstheorie beiträgt, andererseits das mikrosoziologische Begriffsinstrumentarium für globale soziale Formen, Flussprozesse und schicksalshafte Situationsexpansion erweitert.
DFG-Verfahren
Schwerpunktprogramme