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Archäobotanische und pollenanalytische Untersuchungen zur Subsistenz und zum Umwelteinfluss der bronzezeitlichen Siedlung Fidvár, Slowakei
Antragsteller
Professor Dr. Felix Bittmann
Fachliche Zuordnung
Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung
Förderung von 2010 bis 2016
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 181195228
Der Fundplatz Fidvár bei Vráble (SW-Slowakei) bietet mit seiner Kulturschichtenabfolge hervorragende Voraussetzungen für eine Funktionsanalyse einzelner Siedlungsbereiche anhand archäobotanischer Analysen. Unterschiede in der Ökonomie zwischen der mitteleuropäischen Aunjetitzer-, der von Osten kommenden Hatvan- sowie der nachfolgenden Mad’arovce Kultur, insbesondere Entwicklungen im Verlauf der Besiedlungsdauer, sollen anhand der nachzuweisenden Kulturpflanzenspektren und Begleitunkräuter heraus gearbeitet werden. Es ist zu klären, inwieweit die Siedlung wirtschaftlich autark war, ob es eine Arbeitsteilung innerhalb der Siedlung gegeben hat und wie das Beziehungsgeflecht zu den benachbarten Siedlungen in der Region strukturiert war. Dabei steht die Frage im Zentrum, wieweit es sich bei Fidvár um eine rein auf die Metalle des angrenzenden Slowakischen Erzgebirges ausgerichteten Siedlung mit dem Charakter einer consumer-site handelte, die von umliegenden producer-sites mit Nahrungsmitteln versorgt wurde. Neben dem umfangreichen archäologischen Grabungsmaterial werden zur Beantwortung der Frage auch die Sedimente der ehemals die Siedlung umgebenden Gräben intensiv als on-site Archive genutzt. Palynologische Untersuchungen an Langzeitarchiven sollen den Zustand und die Entwicklung der natürlichen Umwelt der ab Beginn des Neolithikums vom Menschen geformten Kulturlandschaft im Untersuchungsgebiet erstmalig erschließen. Die Zusammenführung der eigenen, mit den an den gleichen unterschiedlichsten Archivtypen gewonnenen archäologischen und geographisch-sedimentologischen Ergebnissen soll ein möglichst klares Bild vom Aussehen und Wandel der Siedlung und der sie einbettenden Landschaft einschließlich der gegenseitigen Beeinflussungen und Abhängigkeiten ermöglichen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen