Detailseite
Projekt Druckansicht

SPP 1226:  Nikotin: Molekulare und Physiologische Effekte im Zentralen Nervensystem (ZNS)

Fachliche Zuordnung Medizin
Förderung Förderung von 2006 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 18037864
 
Ein Drittel aller Erwachsenen weltweit raucht, und im Jahr 2000 verursachte Rauchen in den Industrienationen etwa 2,5 Millionen Todesfälle (19 Prozent der Mortalität bei Erwachsenen). Ein besseres Verständnis der zentralnervösen Effekte von Nikotin ist daher aus medizinischer und gesundheitspolitischer Sicht wünschenswert. Das Schwerpunktprogramm möchte diesem Ziel durch ein deutschlandweites Netz aus Grundlagenforschung und klinischer Forschung näher kommen.
Im biopsychologischen Modell der Nikotinabhängigkeit wird davon ausgegangen, dass die hochgradig abhängigkeitserzeugende Wirkung von Nikotin zu einem beträchtlichen Anteil in der neurobiologischen Disposition zur Abhängigkeitsentwicklung verankert ist (Erblichkeit der Nikotinabhängigkeit: ca. 50 Prozent). Dabei liegt die Vorstellung zugrunde, dass Nikotinabhängigkeit als klinisch heterogene und komplexe, polygene Störung in Wechselwirkung mit Umweltfaktoren zu begreifen ist. Im Schwerpunktprogramm wird die Heterogenität und neurobiologische Disposition der Nikotinabhängigkeit sowohl in den grundlagenwissenschaftlichen als auch klinischen Forschungsprojekten berücksichtigt werden. Bei diesem Forschungsansatz werden nicht nur Gene von (abhängigen) Rauchern und Nichtrauchern verglichen (u.a. durch genomweite Screening-Verfahren), sondern auch nikotinabhängigkeitsbezogene neurobiologische Phänotypen, z.B. Persönlichkeitseigenschaften, Craving, kognitive Veränderungen, stressbezogene hormonelle Veränderungen, Rezeptorbindung und funktionelle Veränderungen im Gehirn (sekundäre Endpunkte), berücksichtigt werden.
Unter anderem wird durch die Anwendung dieser Forschungsstrategie erwartet, dass daraus ein besseres Verständnis der neurobiologischen Mechanismen - einschließlich der Beteiligung einzelner Gene (sowie deren Interaktion mit Umweltfaktoren) - der Nikotinabhängigkeit resultiert.
Dabei sollen auf der Basis der in den klinischen Studien gewonnenen Erkenntnisse zu den zentralen neurobiologischen Systemmechanismen der Nikotinabhängigkeit die beteiligten Gene näher charakterisiert werden bzw. diese z.B. in transgenen Zell- bzw. Tiermodellen experimentell auf ihre Funktionseigenschaften überprüft werden.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
Internationaler Bezug Schweiz

Projekte

 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung