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Emotionale Reizverarbeitung und Impulskontrolle in der Kortex - Basalganglien Schleife
Antragstellerin
Professorin Dr. Andrea Kühn
Fachliche Zuordnung
Klinische Neurologie; Neurochirurgie und Neuroradiologie
Förderung
Förderung von 2010 bis 2018
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 160506045
Affektive Störungen wie emotionale Labilität, Depression, aber auch manische Episoden werden als Nebenwirkung bei bis zu 25% der Patienten mit idiopathischem Parkinsonsyndrom (IPS) während der tiefen Hirnstimulation (THS) im Nucleus subthalamicus (STN) beobachtet. Dem gegenüber steht die therapeutisch gewünschte Affektmodulation durch THS in limbischen Arealen bei Patienten mit therapierefraktärer Depression (TRD). Es ist bisher weitgehend ungeklärt, wie die Stimmungslage eines Patienten durch THS beeinflusst wird, welche spezifische Rolle die unterschiedlichen Relais-Stationen im limbischen Regelkreis für die emotionale Reizverarbeitung spielen und welche Patienten gefährdet sind oder aber am besten von der Therapie profifieren. Mittels direkter Ableitung von Multi-Unit- Aktivität und lokalen Feldpotentialen aus THS-relevanten Arealen der limbischen Kortex-BG-Schleife (STN, subgenuales Cingulum, Ncl. Accumbens und Bed nucleus der Stria terminalis) sollen neuronale Korrelate der affektiven Reizverarbeitung bei Patienten mit IPS und TRD charakterisiert und mit behavioralen und klinischen Parametern korreliert werden, um den Einfluss der THS auf Emotionalität besser zu verstehen. Ziel ist es, elektrophysiologische Marker zu charakterisieren, um IPS Patienten mit erhöhtem Risiko für affektive Störungen zu identifizieren, wohingegen bei Depressionspatienten Marker als Prädiktoren für den zu erwartenden Therapieeffekt nach THS, zur Zielpunktbestimmung und Optimierung der THS-Stimulationsparameter erforscht werden sollen.
DFG-Verfahren
Klinische Forschungsgruppen