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Auswirkung von Landnutzungsänderungen auf die Populationsdynamik und Ausbreitung des Fischotters (Lutra lutra) in Sachsen und Deutschland

Antragsteller Dr. Reinhard Klenke, seit 8/2010
Fachliche Zuordnung Ökologie und Biodiversität der Tiere und Ökosysteme, Organismische Interaktionen
Förderung Förderung von 2010 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 179586551
 
Ein immer häufiger zu beobachtender Prozess in Deutschland ist die Wiederansiedlung und erneute Ausbreitung von bedrohten Karnivoren, wie z.B. Luchs, Bär, Wolf oder Fischotter. Welcher Dynamik diese Ausbreitung unterliegt hängt wesentlich von der Populationsdynamik der jeweiligen Art ab und welchen Effekt Landschaftsstrukturen und -nutzung auf die Ausbreitung haben. Um diese ökologischen Prozesse bei schwer erfassbaren Arten erforschen zu können, bedarf es nicht-invasiver Erfassungsmethoden. Am Beispiel des Fischotters wollen wir mit modernen genetischen Methoden erstmals die Populationsdynamik einer schwer erfassbaren, sich in Ausbreitung befindlichen, Art analysieren. Dazu werden über mehrere Jahre gesammelte Kotproben per DNA-Profil individuell zugeordnet. Mit diesen Daten sollen mittels genetischem Fang-Wiederfang populationsdynamische Parameter (insbesondere Populationsgröße, Überlebensrate und Dispersion) bestimmt werden. Verknüpft man die Parameter zur Populationsdynamik mit einem Landschaftshabitatmodell, lässt sich ein räumlich-zeitliches Ausbreitungsmodell erzeugen, das mit den Otterverbreitungsdaten der letzten 60 Jahre kalibriert wird. Mit Hilfe des Modells sind Prognosen über Ausbreitungswege, zukünftige Verbreitung und Folgenabschätzung von Landnutzungsänderungen möglich. Ziel des Projektes ist es, erste methodische Grundlagen für die Analyse und das Verständnis des Ausbreitungsprozesses mobiler und schwer erfassbarer Arten in komplexen Landschaften zu legen.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Ehemaliger Antragsteller Dr. Bernd Gruber, bis 7/2010
 
 

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